■ MediaBazaar: Bertelsmann bescheiden
Gütersloh (AFP) – Der Medienkonzern Bertelsmann hat in dem zum 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 1995/96 „einen leichten Rückgang“ beim operativen Betriebsergebnis verzeichnet. Das bestätigte gestern Bertelsmann- Sprecherin Ulrike Grünrock- Kern, ohne schon Zahlen zu nennen. Der Spiegel hatte berichtet, das operative Betriebsergebnis sei von 1,6 Milliarden auf 1,4 Milliarden Mark zurückgegangen. Bertelsmann halte an seiner Planung fest, zum Herbst mit seinen Pay- TV-Programmen zu starten – „aber mit Sicherheit nicht so schnell und so gewaltig wie bei Kirch“. Kirch will am 28. Juli mit dem digitalen Fernsehen beginnen. Er hat seine Startchancen gegenüber Bertelsmann in den vergangenen Wochen erheblich verbessern können – durch massive Programmeinkäufe sowie eine Allianz mit dem britischen Pay-TV- Sender BSkyB, der von dem Medienzaren Robert Murdoch kontrolliert wird. Mit Blick auf jüngste Filmeinkäufe der Kirch-Gruppe sagte die Bertelsmann-Sprecherin: „Die großen Deals sind tatsächlich abgeschlossen zugunsten von Kirch.“ Das bedeute für Bertelsmann, „daß wir nicht den großen Spielfilmkanal aufziehen“. Bertelsmanns Investitionen für das Pay-TV werden der Sprecherin zufolge „mit Sicherheit niedriger“ als 5 Milliarden Mark liegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen