■ Berliner Telegramm: Jede Menge Dreck: Wilde Müllkippe S-Bahngleise
Die S-Bahn- und Fernverkehrsgleise werden nach wie vor als wilde Müllkippe mißbraucht. Für die Beseitigung illegal entsorgter Chemikalien, von Bauschutt, Autowracks, Möbeln und Kühlschränken müsse die Deutsche Bahn AG allein in diesem Jahr gut 2,5 Millionen Mark aufwenden, sagte der S-Bahn-Chef Axel Nawrocki gestern. Auch gebe es nicht gerade wenig Müll, der von Kleingärtnern an die Gleise gekippt wird. Es gebe in Deutschland keine Stadt, in der eine ähnliche Verschmutzung der Gleisanlagen zu beobachten ist. Nawrocki sieht kaum Chancen für eine strafrechtliche Ahndung der Vergehen. Er appellierte daher an die Bevölkerung, die Gleise nicht als Müllkippe zu benutzen. Für ein besseres Erscheinungsbild der Stadt habe die Bahn vor Monaten mit der Beseitigung von Müll auf den Abschnitten Hauptbahnhof–Ostkreuz–Erkner und am Innenring S-Bahnhof Schönhauser Allee begonnen. Es werde davon ausgegangen, daß von den jährlich unter anderem zu beseitigenden 4.000 Tonnen Stahl und Beton sowie 2.000 Tonnen Schrott nur 40 Prozent Altlasten der Bahn sind. Entlang der Bahnstrecken vor allem in den östlichen Bezirken gebe es zahlreiche illegale Deponien, sagte Wolfgang Schuster, der bei der S-Bahn für die Reinigung der Gleisanlagen zuständig ist. Allein im Oktober seien 360 Tonnen Schrott, 40 Kühlschränke, 520 Kilogramm Batterien, 30 Autoreifen sowie 25 Öl- und Fettfässer und ein Moped beseitigt worden. Um den Müll loszuwerden, würden Zäune eingerissen oder Sperren durchbrochen. dpa
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