■ Berliner Telegramm: Studie: Alten Menschen geht es meist besser
Alten Menschen geht es meist besser als von der Gesellschaft angenommen. Über 70jährige fühlen sich selbständig und sind nicht häufiger depressiv als jüngere Erwachsene. Dies ergab die bislang größte Untersuchung zur Situation der 70- bis 100jährigen in Berlin. Die Ergebnisse seien weitgehend auf die Bundesrepublik übertragbar. Die Ergebnisse würden aber auch zeigen, daß vom 80. Lebensjahr an körperliche und geistige Einschränkungen nicht mehr zu übersehen seien und Demenz – der sogenannte Altersschwachsinn – stark zunehme. Außerdem sei die Situation von alten Frauen ohne ausreichende Rentenansprüche und die Situation von geschiedenen Frauen problematisch, sagte der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie und Senioren, Willi Hausmann. Im Schnitt seien aber ältere Menschen von ihrem Einkommen her nicht schlechter gestellt als jüngere. Der stellvertretende Sprecher der aus 40 Wissenschaftlern bestehenden Studiengruppe, Karl Ulrich Mayer, sagte, es konnte kein Zusammenhang zwischen körperlichem Befinden und Einkommen oder sozialer Schicht festgestellt werden. Ledige und Verwitwete seien nicht schwächer in soziale Netze eingebunden als Verheiratete. 40 Prozent der über 85jährigen lebten kinderlos. Sie kämen nicht schlechter zurecht als jene, die Kinder haben.dpa
Foto: Martin Kunze / Visum
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