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■ Berliner TelegrammFernexekution im Morgenmantel

Brot für die Welt, aber die Wurst bleibt hier – so könnte man die Situation zwischen sogenannter Erster und Dritter Welt beschreiben. Spenden bleiben Symptombekämpfung und bedienen die Lust an der karitativen Gebärde hier nicht weniger, als sie den Adressaten dort dienen. So scheint dann ja alles in Ordnung zu sein: Diesseits verschwindet die Täterschaft im Klingelbeutel, jenseits wird weitergehungert, und der Weltmarkt sorgt dafür, daß der Spaß nicht aufhört und daß wir mit unserem Frühstückskaffee immer ein bißchen mitmorden dürfen.

Ein Verein will der drolligen Fernexekution im Morgenmantel ein Ende setzen. Die Gruppe Transfair e.V. garantiert mit seinem Siegel, daß Kaffee ohne Zwischenhandel zu deutlich höheren Einkaufspreisen und unter längerfristigen, partnerschaftlichen Beziehungen mit Abnahmegarantie importiert wird, um kleinen Kaffeebauern ihr Existenzminimum zu sichern. Außerdem kann er wegen seines guten Aromas mit dem sonst so angenehm-blutigen Nachgeschmack anderer Kaffeesorten mithalten. ab

Mehr Infos bei: Transit e.V:, Rimigiusstraße 21, 50937 Köln

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