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■ Berliner TelegrammLand prüft Schadenersatz wegen Union-Geschäft

Die Finanzverwaltung prüft, ob das Land Schadenersatzansprüche wegen des umstrittenen Grundstücksgeschäfts des Fußballvereins 1. FC Union stellen kann. Das sagte Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) gestern im Parlamentarischen Untersuchungsausschuß zur Klärung des Vorgangs. Die Prüfung sei noch nicht beendet. Finanzstaatssekretär Peter Kurth (CDU) erläuterte, man versuche, auch an die 1,3 Millionen Mark zu kommen, die noch auf einem sogenannten Anderkonto des Rechtsanwalts von Investor Manfred Albrecht lägen. Für den Bau und die Sanierung von Sportstätten im Bezirk Köpenick hatte das Land die Haftung für zwei Kredite in Höhe von etwa zwölf Millionen Mark übernommen. Das Geld mußte inzwischen gezahlt werden, weil der Investor die betreffenden Darlehen nicht beglich. Dabei war erlaubt worden, das Grundstück zu beleihen. Dies nutzte der Investor Albrecht in Höhe der zwölf Millionen Mark. Sinn des Geschäfts war, den Fußballverein zu entschulden.

Der Bezirk Köpenick hatte für das geplatzte Geschäft eine Bürgschaft von sieben Millionen Mark übernommen. Wie der Bezirksbürgermeister Ulbricht gestern vor dem Ausschuß sagte, muß der Bezirk Grundstücke in Höhe von insgesamt 21 Millionen Mark veräußern, um den Betrag aufzubringen. Der Betrag ergibt sich daraus, daß der Bezirk beim Verkauf von Grundstücken derzeit den halben Kaufpreis an die Landeskasse abführen muß, im nächsten Jahr sind es sogar drei Viertel des Kaufpreises. In diesem Jahr konnten erst für sieben Millionen Mark Grundstücke verkauft werden. taz

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