■ Berliner Telegramm: Proteste gegen Schönbohms Ausländerpolitik
Ausländern mit schlechten Deutschkenntnissen darf die Sozialhilfe nicht gekürzt werden. Das Bundessozialhilfegesetz gibt das „zur Zeit rechtlich nicht her“, wie der Sprecher der Sozialverwaltung, Christoph Abele, gestern sagte. Er reagierte damit auf Forderungen von Innensenator Jörg Schönbohm (CDU), die Sozialhilfe bei Ausländern zu kürzen, die nicht die deutsche Sprache erlernen wollen. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama, hat den Innensenator wegen seiner Äußerungen zur Ausländerpolitik heftig attackiert. Er frage angesichts der „deutschtümelnden Ansichten“ Schönbohms, ob dieser statt Berlin 2000 vielleicht doch lieber „Germania 2000“ anstrebe – „jenes gescheiterte Konzept, von dem es zum Glück nur noch ein architektonisches Modell aus der Zeit des Dritten Reiches gibt“. ADN
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