■ Berliner Telegramm: SFB macht seinen Videotext mit Springers "Mopo"
Der Sender Freies Berlin und die Morgenpost gehen eine bislang einmalige Kooperation ein: Das Springer-Blatt liefert dem SFB-Videotext Sport- und Bezirksnachrichten. Im Gegenzug überläßt der öffentlich-rechtliche Sender der Zeitung exklusiv Werbeflächen in seinem Videotext. Der SFB-Rundfunkrat genehmigte das Modell gestern zunächst für ein Jahr. Laut Rundfunkratsvorlage soll eine SFB-Redakteurin gewährleisten, daß die redaktionelle Verantwortung beim Sender bleibt. Mit der Kooperation kann die Morgenpost im umkämpften Berliner Pressemarkt bald anbieten, daß Stellen-, Auto oder Wohnungsinserate nicht nur in der Zeitung, sondern auch im Videotext zu sehen sind. Der SFB rechtfertigte seine Wahl damit, daß die Morgenpost unter den Zeitungen der Stadt „bei den Bezirksinformationen die höchste Kompetenz“ habe. Rundfunkrat Jochen Esser (Bündnis 90/Grüne) kritisierte, der SFB hätte auch eine „diskriminierungsfreie Plattform“ für Nachrichten aller Printmedien einrichten können. Auch Bezirksinformationen seien richtige Nachrichten: „Es geht um Kleinscheiß, aber da steckt viel dahinter, etwa in der Baupolitik.“ Ein „Unding“ sei, daß sich der SFB in den Berliner Zeitungswettbewerb einmische. SFB-Sprecher Thomas Strätling konterte, das sei „Quatsch“: Im Zeitungskampf würden Millionen eingesetzt, da sei der Videotext ein Marginalie. Berliner-Zeitung-Geschäftsführer Andreas Albath sprach von einem „einseitigem Commitment“ und nannte es „erstaunlich“, daß der SFB nur mit der Morgenpost verhandelt habe. taz
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