■ Berliner Telegramm: Solidarität für hungerstreikenden Kurden
Der 26jährige Kurde Recep Öz, der seit 29 Tagen im Abschiebegewahrsam Grünau im Hungerstreik ist, soll heute in die Türkei abgeschoben werden. Das teilte seine Rechtsanwältin Beate Böhler gestern mit. Der Ausländerbehörde liege – im Gegensatz zu ihr – bereits die Mitteilung des zuständigen Bundesamtes vor, daß kein Asylfolgeverfahren durchgeführt werde. Böhler beantragte gestern Rechtsschutz beim Verwaltungsgericht. Eine Entscheidung lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Unterdessen haben sich die Schriftstellerin Christa Wolf und Professor Walter Jens in einem Schreiben an den Innensenator dafür eingesetzt, daß Öz nicht in die Türkei abgeschoben wird. „Wir bitten Sie dringend, den Fall Recep Öz im Sinne einer humanistischen Lösung zu überprüfen, ehe ein nicht wiedergutzumachendes Unglück geschieht“, heißt es in dem Brief. Anfang Juli hatte bereits eine Gruppe französischer Intellektueller den Senator aufgefordert, „eine humanitäre Lösung zu finden“. Nach Öz' Angaben liegt in der Türkei ein politisch motivierter Haftbefehl gegen ihn vor. taz
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