Berliner Pannen-Flughafen BER: Bauarbeiten in Haupthalle gestoppt
Die Behörden haben festgestellt: An der Decke der Halle hängen viel zu schwere Rauchgasventilatoren. Die Pannenserie auf der Baustelle will nicht abbrechen.
Die Flughafengesellschaft hatte schon am Freitag vorsorglich Teile des Terminals gesperrt. Zuvor war bekannt geworden, dass in 3 von 20 Deckenabschnitten zu schwere Rauchgasventilatoren eingebaut worden waren. Die Bild hatte am Sonntag aus einem Statikgutachten zitiert. Demnach seien an der Dachkonstruktion befestigte Plattformen für die Ventilatoren teilweise mit mehr als 4000 Kilogramm statt mit den genehmigten 2000 Kilogramm belastet worden.
Dies sei offensichtlich vor dem dann geplatzten Eröffnungstermin Mitte 2012 geschehen. Nun sei ein „neuer statischer Standsicherheitsnachweis“ notwendig, teilte der Flughafen am Sonntag mit.
Wegen schwerer Bau- und Planungsmängel bei der Brandschutzanlage konnte der Flughafen im Juni 2012 nicht in Betrieb gehen. In den Wochen zuvor hatten die Verantwortlichen versucht, die letzte Bauphase zu beschleunigen. Wie inzwischen bekannt ist, ging dabei einiges durcheinander, etwa bei der Kabelverlegung.
„Es drohen weitere Millionenkosten und Verzögerungen, wenn das Dach des BER-Terminals verstärkt werden muss“, sagte Andreas Otto, Grünen-Obmann im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. „Es rächt sich einmal mehr, dass der BER-Aufsichtsrat im Sommer 2012 völlig unüberlegt dem Generalplaner kündigte.“
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