Berliner Olympia-Pläne: Wir versus Wirtschaft
Ein Ökonom warnt vor den wirtschaftlichen Folgen des umstrittenen Sportevents. Derweil kontert der LSB mit einer Volksinitiative für die Bewerbung.

In London etwa habe die Stadt acht Milliarden US-Dollar Verlust gemacht. Und in Berlin müssten je nach Rechnung erst mal zwischen 400 Millionen und 1,2 Milliarden Euro in die Sanierung von Sportstätten investiert werden.
Geld, dass die Stadt derzeit nicht habe, warnt der sportpolitische Sprecher der SPD, Dennis Buchner. Der Landessportbund Berlin (LSB) hingegen hält die Investitionen für notwendig.
LSB startet Volksinitiative
Daher startet der LSB ab Mittwoch eine Volksinitiative, um das Berliner Abgeordnetenhaus für die Bewerbung zu überzeugen. 20.000 wahlberechtigte Berliner:innen über 16 sollen den Aufruf im nächsten halben Jahr mindestens unterzeichnen.
„Wir glauben fest daran, dass weitaus mehr Berliner:innen unterschreiben werden und damit auch ein Zeichen setzen, dass es sehr viele Menschen in unserer Stadt gibt, die die großen Chancen sehen, die Olympische und Paralympische Spiele für Berlin bieten“, sagte LSB-Präsident Thomas Härtel der dpa.
Unter dem Namen „Berlin+“ bewirbt sich die Hauptstadt gemeinsam mit Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein als Austragungsort der Olympischen Spiele und der Paralympics. Für wann sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bewirbt, ist unklar. Zur Auswahl stehen 2036, 2040 und 2044.
Ob Berlin die Olympischen Spiele austragen darf oder nicht, soll im Herbst 2026 entschieden werden. Es sei denn, die Bürger:innen stimmen vorher per Volksentscheid dagegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!