■ Berlinalien: Promis, vergnügt
Gute Güte! In Anwesenheit der Schauspieler Emma Thompson und John Travolta hat Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) am Donnerstag abend im Zoo-Palast die Filmfestspiele eröffnet – ein Zusammentreffen, das uns kaum eigentlich kaum weniger unwahrscheinlich anmutet als die Begegnung eines Regenschirms und einer Nähmaschine auf einem Seziertisch. Der Regisseur Nikita Michalkow wertete die erstmalige Wahl eines Russen zum Jury-Präsidenten der Berlinale als „Zeichen der Hochachtung“. Na, aber hallo! Unsere verehrte Emma Thompson wurde, wie zu unserer Zufriedenheit zu hören war, „von Fans und Autogrammjägern vor dem Zoo-Palast stürmisch begrüßt“. Sehr brav, liebe Bevölkerung! Unter den anwesenden Promis waren auch jeden Menge Homegrown-Gewächse wie Bernhard Wicki, Volker Schlöndorff, Bernd Eichinger und Wim Wenders, die mit Limousinen vor dem Kino vorfuhren. Eine Gruppe von Studenten der Berliner Hochschule der Künste nutzte die Situation, um friedlich gegen die Streichung von Mitteln für die Hochschule zu protestieren. Und da waren sie bei diesen hochsubventionierten Herren ja auch an der richtigen Adresse. Wir erwarten in den kommenden Tagen noch hoffnungsfroh: Danny DeVito, Bruce Willis, Sally Field, Claudia Cardinale, Julia Roberts und Quentin Tarantino.
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