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Berlinalie

Vorgestern wurde vor den Türen des Cine-Centers ein Penner am Eintritt in die heiligen Hallen der Filmmesse gehindert. Rüde und handgreiflich, von drei Sicherheitskräften des Festivals, die sich als solche zunächst nicht zu erkennen gaben. Als ein weiterer Ordnungshüter dem Opfer zu Hilfe eilte und die Bodyguards vom Prügeln abhalten wollte, zückten die ihre Ausweise: Gewalt muß sein. Kollegin Heike Melba-Fendel, die über den Vorfall im gestrigen Berlinale-Journal berichten wollte, wurde übrigens kurzerhand zensiert. Die Passage über den Umgang mit sogenannten Sicherheitsrisiken fehlt in ihrer Kolumne. Wie sagt in Star Trek VI ein Klingone: „Menschenrechte: Schon das Wort ist rassistisch!“

Programmänderung: Kurzfristig wurde der sowjetisch-franzöische Wettbewerbsbeiträg Ein selbständiges Leben von Vitalij Kanevskij durch Alain Corneaus Barock-Film Tous les matins du monde (mit Depardieu und Anne Brochet) ersetzt. Die Berlinale-Verantwortlichen sprechen von einem Streit zwischen Regisseur und Produzent, die französische Produktionsfirma meinte gegenüber der taz, der Film sei nicht fertiggestellt. Die Gerüchteküche kocht: Will Kanevskij nach Cannes? Am Samstag will der Regisseur sich in Berlin persönlich erklären.

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