Berlinale 2017: Partys, Joseph Beuys, Karl Marx
Die Berlinale 2017 nimmt Konturen an. Aus dem Wettbewerbsprogramm des Filmfestivals, über das die Jury unter ihrem Präsidenten Paul Verhoeven zu Rate sitzen wird, sind die 14 ersten Titel vorgestellt worden. Man kann sich wieder auf einige alte und jüngere Bekannte freuen.
Zu den größten Namen gehören dabei die polnische Regisseurin Agnieszka Holland, die mit „Pokot“ im Wettbewerb vertreten sein wird, und der Finne Aki Kaurismäki, der mit „Toivon tuolla puolen“ („The Other Side of Hope“) antritt. Kaurismäkis Film ist dabei der einzige unter den bisher angekündigten Wettbewerbsfilmen, der nicht als Weltpremiere läuft.
Aus Deutschland ist der Dokumentarfilmer Andres Veiel („Black Box BRD“) im Wettbewerb, er präsentiert sein Künstlerporträt „Beuys“. Mit ihm konkurrieren eine Reihe von Frauen, darunter die Britin Sally Potter („Yes“ (2004), „Orlando“ (1992)) mit ihrem Spielfilm „The Party“, die ungarische Regisseurin Ildiko Enyedi („Mein 20. Jahrhundert“), aktuell mit „A teströl és a lélekröl“ („On Body and Soul“) dabei, sowie die Portugiesin Teresa Villaverde mit „Colo“.
Unter den jüngeren Kollegen wäre etwa Călin Peter Netzer zu erwähnen, der 2013 für seinen Film „Mutter & Sohn“ als erster rumänischer Regisseur bei der Berlinale den Silbernen Bären gewann und jetzt mit dem Spielfilm „Ana, mon amour“ ausgewählt wurde. Aus den USA ist Oren Movermans neuer Spielfilm „The Dinner“ vertreten. Movermans Irak-Kriegsfilm „The Messenger – Die letzte Nachricht“ lief 2009 ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale. Und der chilenische Filmemacher Sebastián Lelio, dessen Wettbewerb „Gloria“ 2013 auf der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Darstellerin gewonnen hatte, steuert aktuell „Una Mujer Fantástica“ bei.
Außerhalb des Wettbewerbs schließlich hat der haitianische Regisseur Raoul Peck mit „Der junge Karl Marx“ im Programm der Reihe Berlinale Special internationale Premiere, August Diehl wird in der Titelrolle zu sehen sein. Auch Peck ist ein alter Bekannter: Sein Spielfilm „Als das Morden begann“ über den Völkermord in Ruanda lief 2005 im Wettbewerb der Berlinale. tcb
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