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Berlin noch nicht soweit

■ Ex-Senator Volker Hassemer fordert „große Kraftanstrengung“ für Hauptstadtrolle

Der Chef der Marketinggesellschaft Partner für Berlin, Volker Hassemer, hat von Berlin eine „große Kraftanstrengung“ verlangt, um seiner künftigen Hauptstadtrolle gerecht zu werden. Berlin werde so gut und so stark sein, wie es sich selber auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet, ohne auf Hilfe aus Bonn zu warten, sagte Hassemer gestern. Die Stadt sei noch nicht soweit, wie sie sein müßte. Das gelte vor allem auch für die Politik, betonte der ehemalige Senator. Da könne er sich „eine größere Entschiedenheit, auch ein größeres Gestaltungsinteresse“ vorstellen. In diesem Jahr müßten die Akzente anders als im Jahr 1997 gesetzt werden.

So nötig der Sparkurs des Senats gewesen sei, der das vergangenen Jahr bestimmt habe, so „absolut ungenügend“ sei es, nur ans Sparen zu denken und daran, wo „Initiativen nicht ergriffen“ werden könnten, sagte Hassemer. „1998 sollte Berlin die Stadt sein, die ihre Schwerpunkte richtig setzt, die ihre Chancen erkannt hat und dorthinein auch investiert.“ Mit finanziellen, geistigen und emotionalen Mitteln zu investieren, das sei der „Akzent dieser Zeit“ und nicht nur das Sparen.

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) dagegen nannte als wichtigste Aufgaben der Zukunft die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Sicherung der sozialen Grundversorgung und die Gewährleistung der Sicherheit. In diesem Rahmen müsse auch die Konsolidierung des Landeshaushalts vorangetrieben werden. Außerdem müßten die Verwaltungs- und Bezirksgebietsreform vorangebracht werden. Diese Anforderungen seien nur auf Grundlage stabiler politischer Verhältnisse zu bewältigen. Das schließe einen breiten politischen Konsens ein. Dessen sollten sich die Koalitionsparteien bewußt sein. ADN

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