■ Telegramm: Belo in Oslo massiv unter Druck
Oslo (dpa) – Der Träger des Friedensnobelpreises 1996, Bischof Carlos Belo, hat gestern in Oslo offenbar nach massivem politischem Druck der indonesischen Regierung eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem zweiten Preisträger, José Ramos-Horta, verweigert (vgl. taz vom 7.12.). Einen Tag vor der Verleihung des Preises an beide für ihren Einsatz gegen die gewaltsame Besetzung der Insel Ost-Timor durch Indonesien begründete Belo seine in der 95jährigen Geschichte des Friedenspreises beispiellose Entscheidung damit, daß er als Bischof eine religiöse Person, Horta dagegen ein politische Führungsfigur sei. Horta (51), Auslandssprecher der Widerstandsbewegung von Ost-Timor, bestätigte, daß Belo von der indonesischen Regierung mit der Verweigerung der Rückkehr nach Ost-Timor gedroht worden ist.
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