: Behörden verteidigen sich
Drogenpolitik ist in Hamburg zurzeit Informationspolitik. Täglich sehen sich die Behörden veranlasst, zu Vorwürfen Stellung zu nehmen. Gestern wies die Drogenbeauftragte des Senates, Christina Baumeister, die Unterstellung von Mitgliedern der Initiative „Keine Drogen in Hohenfelde“ zurück, die AnwohnerInnen vor die vollendete Tatsache gestellt zu haben, dass an der Lübecker Straße eine Heroinambulanz eröffnet wird: „Sowohl im Vorfeld der Standortentscheidung als auch nach der Veröffentlichung haben Mitarbeiter des Drogenreferates sowie ich persönlich eine Vielzahl von Gesprächen geführt, um für den ,Modellversuch heroingestützte Behandlung' zu werben und Akzeptanz zu schaffen.“ An die AnwohnerInnen habe die Gesundheitsbehörde ein Informationsblatt als Hauswurfsendung verteilt. Zudem sei für Rückfragen ein Bürgertelefon eingerichtet worden.
Auch die Innenbehörde verteidigte gestern die Hamburger Drogenpolitik. Senator Hartmuth Wrocklage (SPD) wehrte sich gegen die Forderung der CDU nach einem „neuen Weg“: Brechmittel für Dealer und vollständige Auflösung der offenen Drogenszene. Die „niedrige Zahl der Drogentoten“, so Wrocklage, sei „das beste Argument gegen einen neuen Weg“.
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