Begaste Container : Gefahr wächst, fürchten Experten
Hauptproblem bei der Schädlingsbekämpfung im internationalen Containerverkehr ist das Gift Brommethan (Mehtylbromid). Das hat eine Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss gestern ans Licht gebracht. Zwar wird es in der EU ab September 2006 verboten sein, den Ozonkiller zu verwenden, um Container von Schädlingen zu befreien. Trotzdem werden immer mehr Container in Hamburg ankommen, die das Gift enthalten. Weltweit sollen Containerladungen in Zukunft nach dem internationalen Standard ISPN 15 vor Schädlingsbefall geschützt werden. Die EU hat ihn am 1. März eingeführt und den Import mit Methylbromid begaster Container bis 2015 erlaubt. Als Alternative zum Begasen mit Methylbromid kommt nach ISPN 15 nur das Erhitzen in Frage. Dass im Hafen eine Anlage zum Entwesen und kontrollierten Öffnen begaster Container gebaut wird, ist noch nicht entschieden. Probleme bereiten die erforderliche Kapazität und die Finanzierung.
Den Experten zufolge ist Methylbromid billig. Es wirkt gegen ein breites Spektrum von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Im Gegensatz zu weniger gefährlichen Entwesungsmethoden wirkt die Behandlung schnell und sie kann bei einer Vielzahl von Gütern angewandt werden. Gebraucht wird Methylbromid vor allem, um den Schädlingen den Garaus zu machen, die tief im Stauholz – etwa in Paletten – hausen. Weil der neue Standard Voraussetzung für den Import ist, gehen viele Spediteure auf Nummer sicher: Sie begasen, ganz gleich, ob es notwendig ist oder nicht. Um das Personal zu schützen, das die Contanier kontrolliert und entlädt, forderten mehrere Fachleute eine Kennzeichnungspflicht für begaste Boxen. knö