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Beate Merk warnt vor AblehnungCSU streitet über Frauenquote

Die bayerische Justizministerin Beate Merk wirbt für eine Frauenquote in der CSU. Die Partei müsse sich "modern aufstellen". Doch es gibt Widerstand in der Partei – auch vom Jugendverband.

Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer und Katrin Poleschner vom Landesvorstand der Jungen Union. Poleschner trägt ein "Frauen gegen die Quote"-Shirt. Bild: dpa

BERLIN afp/dapd/taz | Vor einer Sondersitzung des CSU-Vorstands über eine Frauenquote in der Partei hat die stellvertretende CSU-Vorsitzende Beate Merk vor der Ablehnung einer solchen Quote gewarnt. Wenn sich die Partei nicht darauf einigen könne, sei dies kein gutes Signal, sagte die bayerische Justizministerin am Freitag im Deutschlandradio Kultur. CSU-Chef Seehofer hatte zuvor gemahnt, es müsse eine "gemeinsame Lösung" gefunden werden. Er wolle, dass "die Repräsentanz der Frauen" in der Partei deutlich verbessert werde. An der Sondersitzung des Parteivorstands nimmt auch der Telekom-Personalvorstand Sattelberger teil, er berichtet über Maßnahmen der Frauenförderung bei seinem Unternehmen, wie die Partei mitteilte.

Im Gespräch ist eine 40-Prozent-Quote. Die CSU-Frauen-Union will beim Parteitag im Oktober beantragen, dass künftig mindestens 40 Prozent der Posten in Vorständen und Delegierten-Versammlungen sowie Wahl-Listenplätze mit Frauen besetzt werden. Allerdings handelt es sich bei dem Vorschlag eigentlich um ein Quorum, das bedeutet, wenn die Quote im ersten Wahlgang nicht erreicht wird, fällt sie.

Auf einem Parteitag im Oktober soll endgültig über eine Frauenquote entschieden werden, gegen die es parteiintern heftigen Widerstand gibt. Unter anderem hat sich die Junge Union Bayern gegen die Frauenquote positioniert: Auf ihrer Webseite lassen sich T-Shirts "gegen die Quote" bestellen – auch beschloss die Junge Union Bayern einen Antrag (Beschlussbuch, PDF, Seite 119), der die CSU auffordert, "ein konsequentes Programm zur echten Frauenförderung aufzulegen und dieses in den kommenden Jahren als Alternative zur Frauenquote durchzuführen".

Beate Merk betonte hingegen noch einmal die Wichtigkeit der Frauenquote. Sie sei kein "Weg gegen die Männer". Sie sei vielmehr "ein Weg für mehr Partizipation, für mehr Miteinander in dieser Partei." Bei der Frauenquote gehe es nicht nur um die Interessen der Frauen, sagte Merk weiter. Diese sei auch wichtig, "weil sich diese Partei modern aufstellen muss." Frauen seien in der CSU zu wenig vertreten, und ihre Zahl gehe in der Partei sogar zurück. "Wir wollen Wählerinnen gewinnen und Wählerinnen kann man nur gewinnen, wenn auch Frauen Politik mitmachen", mahnte Merk.

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5 Kommentare

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  • M
    malocherin

    liebe "jungingenieurin", es geht nicht nur um dich.

     

    wenn frauen wie du, in den genuss kommen, durch eine frauenquote einen tollen job zu bekommen (glaubst du tatsächlich, sehr gute referenzen reichten aus? das ist - sorry - träumerei), denk doch mal an die nachfolgenden jobanwärterinnen. frauen wie du, könnten sie fördern und in gute positionen bringen, so dass ein stabiles netzwerk von frauen entstehen kann, das - last but not least, und zumindest dieses argument müsste dich doch überzeugen - für die etablierung eines gleichen lohns bei gleicher arbeit endlich ausschlaggebend sein wird.

     

    also: wenn dir solidarität unter frauen schon offenbar eher fremd sein sollte; denk doch an die knete! vielleicht hilft's dir, dein luxusproblem erträglicher zu finden.

  • J
    Jungingenieurin

    Quotenfrau oder Fachkompetenz? Quotenfrau oder Fachkompetenz?

     

    Oh eine neue Praktikantin?

    Nein, eine neue Kollegin!

    Wir haben doch Einstellungsstop!

    Nein, Ingenieurinnen werden eingestellt.

    Ach, ihr habt jetzt endlich auch eure Quotenfrau.

    Nein, sie war angeblich die beste Bewerberin!

    Was kann sie denn? Kaffee kochen, Protokolle schreiben und übersetzen?

    Nein, sie hat Maschinenbau studiert.

    Also ein Mannsweib?

    Nein, sie ist eigentlich ganz nett.

    Arbeitet sie auch oder ist sie nur nett anzusehen?

    Nein, sie ist wirklich fleißig.

    Sie arbeitet Euch aber nur zu, oder?

    Nein, sie hat die Projektleitung in einem Prestigeprojekt.

    Ach, stimmt, wir suchen ja auch noch Frauen für die Führungsebene.

    Nein, sie stellt sich wirklich nicht dumm an.

    Frauen haben es da ja sowieso leichter!

    Nein, sie scheint wirklich Fachkompetenz zu haben.

     

    Jeder der die Frauenquote diskutiert, sollte sich mal überlegen, wie lange und hart eine Jungingenieurin arbeiten muss, damit sie von der Quotenfrau zur Fachkompetenz wird!

  • I
    iBot

    "Gehen wir mal von der Gleichberechtigung aus"

     

    Ein frommer Wunsch. Wäre Gleichberechtigung voll realisiert, wären Quoten natürlich grober Unfug. Ist aber nicht so.

  • Y
    Ybbac

    Frauenquoten bringen meiner Meinung nach nichts, außer, dass unqualifizierte Personen einen Job aufgrund ihres Geschlechts bekommen.

     

    In der CSU gibt es weniger als 20% Frauen, dennoch wird eine Frauenquote in höhe von 40% gefordert.

     

    Gehen wir mal von der Gleichberechtigung aus, so könne man davon ausgehen, dass Frauen wie auch Männer gleich gut qualifiziert sind.

    Dann sollte es, um eine Diskriminierung der Frauen zu verhindern, ebenso viel & Frauen in Ämtern geben wie es auch Frauen in der Partei gibt.

     

     

    Außerdem kommen dann wieder ernsthafte Zweifel daran, aus welchen Gründen eine Frau einen Posten bekam... aufgrund ihres Geschlechts? Aufgrund ihrer Qualifikation? Connections? In der CDU haben es auch einige Frauen geschafft... ohne Frauenquote (Merkel, Leyen). Egal aus welchen Gründen auch immer :-)

  • H
    HamburgerX

    Quoten sind gesellschaftspolitischer Unfug, antiliberal, bevormundend, kontraproduktiv und eine Viktimisierung ganzer Gruppen.

     

    Dass so etwas in der CSU ernsthaft debattiert wird, zeigt doch einmal mehr, dass diese Partei gar nicht viel konservativer als die CDU sein kann, wie so oft behauptet wird.