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Bayern gewinnen wichtiges HeimspielSchalke an die Wand gespielt

Nachdem Hannover verloren hat, mussten die Bayern ihre Chance gegen Schalke nutzen. Und sie taten es furios. Jetzt stehen sie wieder auf einem Platz für die Champions-League-Qualifikation.

Das ist wahre Freude: Thomas Müller beim Tor bejubeln. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Angetrieben von Rückkehrer Arjen Robben ist der FC Bayern auf einen Champions-League-Platz zurückgekehrt. Wenige Stunden nach Hannovers 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach nutzte der deutsche Fußball-Rekordmeister die Vorlage der Niedersachsen und eroberte durch einen ungefährdeten 4:1 (3:1)-Heimsieg gegen Schalke 04 wieder den dritten Rang. Dank Robben (6. Minute), dem zweimal erfolgreichen Thomas Müller (13./84.) sowie Mario Gomez (19.) mit dessen 24. Saisontor haben die Münchener ihr Minimalziel wieder selbst in die Hand.

"Das haben wir gebraucht, wir sind sehr froh, dass wir gewonnen haben. Wir werden jetzt alles dafür tun, um unser Ziel zu erreichen", sagte Interims-Coach Andries Jonker. "Es macht aber keinen Sinn, jetzt überheblich zu sein." Doppel-Torschütze Müller war mit der Leistung hochzufrieden, beklagte aber auch: "Es ist bitter, dass wir aus so viel Potenzial so wenig aus dieser Saison gemacht haben".

Vier Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse bei Manchester United machte der Auftritt der Gelsenkirchener, die durch ein Eigentor von Holger Badstuber (8.) zu ihrem Treffer kamen, keinen Funken Hoffnung. Der von Bayern umworbene Torhüter Manuel Neuer verhinderte zumindest nach dem Seitenwechsel noch Schlimmeres.

32. Spieltag

Kaiserslautern - St. Pauli 2:0 (1:0)

Bremen - Wolfsburg 0:1

Hannover - Mönchengladb. 0:1

Hamburg - SC Freiburg 0:2

Köln - Leverkusen 2:0

Mainz - Frankfurt 3:0

Dortmund - Nürnberg 2:0

Hoffenheim - Stuttgart 1:2

München - Schalke 4:1

***

Tabelle:

1. Dortmund 64:19 (Tore) / 72 (Punkte)

2. Leverkusen 62:43 / 64

3. München 71:38 / 59

4. Hannover 45:42 / 57

5. Mainz 47:37 / 52

6. Nürnberg 45:40 / 47

7. Freiburg 41:47 / 44

8. Hamburg 44:50 / 43

9. Hoffenheim 47:46 / 40

10. Schalke 35:35 / 40

11. Kaiserslautern 43:48 / 40

12. Stuttgart 57:56 / 39

13. Bremen 43:58 / 38

14. Köln 43:61 / 38

15. Wolfsburg 39:45 / 35

16. Frankfurt 30:44 / 34

17. Mönchengladb. 45:64 / 32

18. St. Pauli 33:58 / 29

Es ging mächtig turbulent los vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena. Hannovers Pleite und vielleicht auch die Leverkusener Niederlage gegen den 1. FC Köln (0:2) schienen das Team um den herausragenden Rückkehrer Robben nach dessen Rot-Sperre zu beflügeln. Ein kapitaler Ballverlust von Anthony Annan gegen den energischen Müller führte zum ersten Tor. Müller bediente den besten Rückrundenscorer Robben, der Neuer überwinden konnte.

"Die erste Halbzeit war vielleicht die beste in dieser Saison", sagte Robben. "Es war eine erstklassige Leistung", lobte auch "Kaiser" Franz Beckenbauer im TV-Sender Sky. Die Gäste strahlten beim Zwischenstopp ihrer Halbfinal-Woche in der Champions League keine Torgefahr aus. Bezeichnend war, dass die Münchner selbst für das 1:1 sorgten. Nach einer Hereingabe von Jefferson Farfan bugsierten Badstuber, Diego Contento und Thomas Müller den Ball zusammen mit Schalkes Joel Matip zum Ausgleich ins Tor.

Teilweise zauberten die Münchner vor der Pause. Franck Ribéry und vor allem dem als freischaffenden Künstler umherwirbelnden Robben war die Spielfreude anzumerken. Trotz manchen guten Angriffs war aber das 2:1 ein Zufallsprodukt. Ribérys Freistoß - Robben war nur durch ein Foul zu stoppen gewesen - prallte in die Mauer und von dort zu Müller, der eiskalt abschloss.

Die Münchner kannten die Ergebnisse der Konkurrenz um die Champions-League-Plätze, Gomez das Resultat des Freiburgers Demba Cissé mit dessen den Toren Nummer 21 und 22 im Rennen um die Torjägerkrone. Über Robben und Müller kam der Ball zu Gomez, der nur noch einschieben musste. Eingeleitet hatte das Tor ein langer Pass von Bastian Schweinsteiger, der nach seiner Mecker-Attacke in dieser Woche eine sehr engagierte Leistung im Mittelfeld zeigte.

Neuer war bei allen Gegentoren machtlos. Und auch an den Sprechchören aus der Südkurve, die vor allem zu Beginn der zweiten Spielhälfte laut wurden, konnte er nichts ändern. Allerdings wurden die Sprechchöre von vielen FCB-Fans mit lautstarken Pfiffen gekontert. Dazu gab es etliche auch "Pro-Neuer"-Plakate.

Der als künftiger Bayern-Zugang gehandelte Torhüter blieb äußerlich gewohnt ruhig - der Gäste-Anhang blieb insgesamt recht still. Kein Wunder, musste er doch neben dem ärgerlichen Abend beim im Pokal und in der Hinrunde besiegten Rekordmeister noch die Kunde von der Meisterschaft des ewigen Gegners aus Dortmund verarbeiten.

Wie schon beim Torefest gegen Leverkusen (5:1) gab es auch im dritten Spiel unter Jonker viel Offensivpower zu sehen. Nach dem Seitenwechsel waren die Münchner oft zu verspielt, so wurde auch ein Konter in Fünf-zu-Drei-Überzahl (69.) nicht zu Ende gespielt. Bei der Schadensbegrenzung der harmlosen Schalke half auch Neuer mit, wie gegen Ribéry (67.) und Robben (75.) - aber gegen Müller war er dann ein zweites Mal an diesem Abend chancenlos. Für den WM-Torschützenkönig war es Saisontreffer Nummer zwölf.

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2 Kommentare

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  • F
    Flo

    Schön ist der Artikel in der Tat nicht.

     

    Schlimmer noch, ein Fehler, der einem, der das Fußballspiel Woche für Woche mit wachen Augen verfolgt, nicht passiert:

    Auch im dritten Spiel unter Jonker gab es viel Offensivpower zu sehen? Im zweiten Heimspiel darf man gerne schreiben. Aber vor Wochenfrist gegen Frankfurt war von der hier viel gelobten Offensivpower herzlich wenig zu sehen. So ist der Satz schlicht falsch und eine Verklärung der Realität. Vielleicht war der Autor letzte Woche aber auch im Urlaub und hat dort von einem berauschenden 1:1 gehört.

  • MS
    Michael Sender

    Das ist ja ein grausiger Artikel. Die Zeilen ziehen sich zäh durch das Spielgeschehen. Es entsteht überhaupt keine Spannung. Der Textaufbau verhindert das Aufkeimen von Lesevergnügen. Im vierten Absatz beginnt der chronologische Spielablauf, doch in Prinzip ist vorher schon alles gesagt und vorweggenommen. Dortmund als ewiger Gegner Schalkes... Eine langweiligere Formulierung für die Ruhrpottrivalität wäre mir selbst nicht eingefallen. 1:4 bei Bayern und dann gewinnt der BVB auch noch die Meisterschaft - was gibt es schlimmeres für einen Schalker Fan? Mein Gott, der Autor muss mal n bisken aus sich herauskommen oder dfen Job direkt sein lassen. Ein Fußballherz tickt anders und ein sportbegeisterter Mensch schreibt nach solch geschehenen Ereignissen nicht solch ein lasches Blablabla zusammen.