Bauwagen : Kurzer Schatten, kurzer Sprung
Das sollte doch machbar sein, denn unlösbare Probleme sind nicht zu erkennnen. Der Vorschlag, die BewohnerInnen des Barmbeker Bauwagenplatzes auf ein privates Grundstück umziehen zu lassen, steht vor keinerlei unüberwindbaren Hindernissen. Es sei denn, jemand will sich partout nicht bewegen.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Doch die Zeit der gnadenlosen Rechthaber sollte in dieser Stadt vorbei sein. Die unerbittliche Frontstellung früherer Jahre gegen Bauwagen sei ja nur Schill und seinen rechtsstaatlich offensiven Kumpanen geschuldet gewesen, raunte es aus der CDU nach dem Wahlsieg vom Februar. Künftig werde dem Pragmatismus das Wort geredet.
Die Chance, dem Lippenbekenntnis Taten folgen zu lassen, haben nun Bürgermeister und Senat. Was bei der Eimsbüttler Wagenburg Henriette möglich und rechtens war, kann bei den Barmbekern nicht unmöglich und unrecht sein. Die einen bekamen eine Verlängerung bis Herbst nächsten Jahres, ein privates Schlichtungsangebot haben die anderen in Aussicht.
Für einen Senat, dem Privatisierung kein Tabu ist, sollte das eine Verhandlungsbasis sein. Umso mehr, als der Regierungschef selbst eine Liberalisierung des Bauwagengesetzes in Aussicht stellte.
Zudem siedelten im Wendebecken fünf lange Jahre so unauffällige und pflegeleichte BürgerInnen, wie sie eine auf Recht und Ordnung beharrende Regierung sich an vielen Stellen dieser Stadt nur erträumen kann.
Der Schatten ist gar nicht lang, über den es zu springen gilt.