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Bauern gegen Drogenfahnder

■ Dorfbevölkerung weist US–Soldaten in die Schranken, die in Boliviens Urwald die Coca ausrotten wollen

La Paz (afp) - Während zwölf lateinamerikanische Länder in braver Vasallentreue am Freitag zum Abschluß einer Antidrogenkonferenz in Mexiko den festen Willen bekundeten, zusammen mit den USA den „Kampf gegen den Rauschgifthandel“ fortzusetzen, zeigten bolivianische Bauern der Großmacht, wo die Grenzen der Kooperation sind. Mehr als 6.000 Bewohner der Ortschaft Santa Ana de Yacuma im Dschungel Boliviens vertrieben am Freitag 150 amerikanische Soldaten und bolivianische Polizisten, die im Zuge einer Aktion zur Bekämpfung des Coca–Anbaus in ihr Dorf eindringen wollten. Die Soldaten und Polizisten, die gekommen waren, um Kokainlaboratorien zu zerstören, wurden von den drohenden Dörflern zu ihren Hubschraubern zurückgetrieben und solange drangsaliert, bis der Chef der „Leoparden“ genannten Elitetruppe nach Rücksprache mit dem Bürgermeister von Santa Ana den Befehl zum Rückzug gab. Die Leoparden hatten gehofft, in Santa Ana prominente Drogenhändler verhaften zu können, da sowohl der berühmte Kokainkönig Roberto Suarez Gomez als auch der Drogenhändler Jorge Roca aus dieser Gegend stammen. Der Einsatz der amerikanischen Soldaten und die Planung der Anti–Coca–Kampagne sind jedoch in den betroffenen Ortschaften seit langem umstritten, weil für die Bauern keine wirtschaftlichen Alternativen angeboten werden.

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