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Archiv-Artikel

Bastian Schulz, kein Schreibfehler Lokaler Wachmacher

Sein erstes Bundesligator war mehr als nur ein Sonntagsschuss – eine mit Pauken unterlegte Erlösung. Bastian Schulz hatte das Spiel gegen den HSV entschieden, bevor es richtig begonnen hatte. Während sich die Hamburger von diesem Flatterball nicht mehr erholten, wirkten die 96er plötzlich wie ein Wachtraum Dieter Heckings.

Es passt in die Chaos-Wochen an der Leine, dass Bastian Schulz seine Mannschaft aus der wochenlangen Trance holte. Schulz ist in Hannover geboren, seit elf Jahren im Verein. Lange Zeit hatte sich der mittlerweile 23-Jährige in der zweiten Mannschaft der 96er versteckt und sein Talent geschickt kaschiert, ehe Dieter Hecking ihn doch noch entdecke und ihm endlich den längst überfälligen Profivertrag gab.

Seitdem führt Hannovers Cheftrainer Schulz systematisch an die Bundesliga heran, mit viel Geduld. Weil er ihm viel zutraut. Wohl zu recht. Denn von den Anlagen her kann Schulz einmal in die Rolle des Abfangjägers vor der Abwehr hineinwachsen, die bei Hannover 96 seit gefühlten 25 Jahren Altin Lala bekleidet.

Trotz dieser Qualitäten blieb Schulz bislang unbeachtet. Schulz spielte. Doch er versank in der Ergebniskrise. Und wenn er doch einmal auf sich aufmerksam machte, stand ihm sein Nachname im Weg. Schulz. Ein deutscher Sammelbegriff und zudem ein Etikett, das bei Hannover schon vergeben war. An Christian Schulz. Der zudem noch exakt dieselbe Position im defensiven Mittelfeld bekleidet. Mit Blick auf den Spielberichtsbogen hielten nicht wenige „Bastian Schulz“ für einen Schreibfehler. Und so musste der kleine, neue Schulz erfahren, wie schwer es ist, in einer blassen Mannschaft strahlend aus dem Schatten eines ehemaligen Nationalspielers zu treten. Mit dem Tor gegen den HSV ist es ihm gelungen. LUCAS VOGELSANG

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Fotohinweis:BASTIAN SCHULZ, 23, kam 1997 aus Altwarmbüchen zum damaligen Regionalligisten Hannover 96. FOTO: DPA