piwik no script img

Barrieren in den Köpfen

betr.: „Musizieren statt warten“, „Die Mängel des Schily-Papiers“, taz vom 14. 8. 01

Das Beispiel des Vereins Black & White zeigt, dass Asylbewerber keineswegs nur „Sozialschmarotzer“ oder „Kriminelle“ sind. Durch die gemeinnützige Arbeit, Informationsveranstaltungen und die Musik werden Brücken zu den Deutschen geschlagen. Gerade in Ostdeutschland, wo der Zuspruch für neofaschistisches Gedankengut erschreckend hoch ist, wäre es positiv, wenn Immigranten die Möglichkeit hätten, ihren Integrationswillen und Arbeitsfähigkeiten zu demonstrieren. So würde den rechten Stammtischen, die sich über die „Faulheit“ der Flüchtlinge beschweren, der Wind aus den Segeln genommen.

Bevor der Bundeskanzler „arbeitsunwillige“ Sozialhilfeempfänger zur Arbeit zwingt, sollten doch lieber die teilweise hoch motivierten und vom „Müßiggang“ depressiv gewordenen Asylbewerber die Chance bekommen, ihr Image aufzubessern und gleichzeitig ein bisschen Geld verdienen zu können.

Eine Integration und Assimilation wurde durch den Staat nicht nur mit einem Arbeitsverbot für Asylsuchende erschwert, der Mangel an staatlich subventionierten Bildungseinrichtungen für die potentiellen Einwanderer, um zum Beispiel Deutschkurse veranstalten zu können, sorgt dafür, dass Barrieren in den Köpfen nicht fallen (können). HAUKE FRIEDERICHS, Schenefeld

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen