: „Barbarenchef“ verurteilt
FRANKREICH Bandenchef muss wegen Mordes aus antisemitischen Motiven lebenslang hinter Gitter
PARIS afp/dpa | Im Prozess um die Entführung und brutale Ermordung eines 23-jährigen Juden in Paris ist der Anführer der Bande zu lebenslanger Haft verurteilt worden. 24 Komplizen des Bandenchefs erhielten von einem Pariser Gericht Haftstrafen zwischen einem halben Jahr auf Bewährung und 18 Jahren, zwei wurden freigesprochen. Von seiner lebenslangen Haft wegen des Mordes an Ilan Halimi muss der 28-jährige Youssouf Fofana laut dem Gerichtsurteil vom Freitagabend 22 Jahre in Sicherheitsverwahrung verbringen. Der aus der Elfenbeinküste stammende Fofana hatte im Prozess gestanden, dem entführten Halimi tödliche Verletzungen zugefügt zu haben. Er zeigte keinerlei Reue und klatschte nach der Urteilsverkündung. Der Anwalt der Familie Halimi forderte die Staatsanwaltschaft auf, gegen die Urteile für einige Bandenmitglieder Berufung einzulegen. Fofanas Truppe hatte Halimi im Januar 2006 entführt, um Lösegeld zu erpressen. Mitangeklagte hatten ausgesagt, Fofana habe gezielt einen Juden entführen wollen, weil diese für gewöhnlich „massenweise Kohle“ hätten. Die Tat hatte in Frankreich die Angst vor einer Zunahme des Antisemitismus verstärkt.