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Bankräuber starb durch Brustschuß

■ Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung / Polizei geht von Notwehr bei polizeilicher Verfolgungsjagd aus

Der Bankräuber aus Huckelrieist am Montag durch einen Brustschuß aus der Waffe eines Polizeibeamten gestorben. Das gaben gestern Bremer Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam als Zwischenergebnis bekannt. Laut Staatsanwaltschaft dauern die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung noch an. Die Polizei geht aber schon jetzt von „Notwehr aus“, so Polizeisprecher Sebastian Kappner.

Laut Zwischenbericht soll sich der Bankraub mit Todesfolge folgendermaßen abgespielt haben: Der 48jährige Mann aus Delmenhorst – ein bereits wegen Bankraubes verurteilter aber flüchtiger Bankräuber – soll nach der Gelderpressung in der Sparkassen-Filiale in der Kornstraße zu Fuß mit seiner Beute zur Kreuzung Huckelriede/Niedersachsendamm geflüchtet sein – „verfolgt von mehreren Polizeibeamten“.

Dort schoß er mit einer Flinte das erste Mal auf zwei Polizisten, die mit einem Streifenwagen am Niedersachsendamm standen. Ob das Auto von den Schüssen überhaupt getroffen wurde und wie weit der Räuber vom Wagen entfernt war, sei bislang „nicht überprüft worden“, sagte Polizeisprecher Kappner gestern. Nach den Schüssen sei der Bankräuber dann in einen Garten gerannt, habe sich in einem Kellereingang verschanzt und erneut auf die Beamten geschossen – „ein Polizeibeamter erwiderte mit einem Schuß das Feuer“, so der Bericht.

„Der Räuber hat sich hinter der Tür verschanzt, kurz die Tür aufgerissen und geschossen“, erläutert Polizeisprecher Kappner, „so einfach ist das“. Wie weit die Beamten allerdings von der Kellertür entfernt waren und ob der Polizeibeamte nur auf die Tür oder direkt auf den Bankräuber geschossen hat, vermochte er nicht zu sagen: „Das wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein“. Der Fall werde „zügig bearbeitet“, versicherte gestern Ingrid de Boer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. kat

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