: Bambule: Gartenzwerge als Geiseln
Der Bambule-Konflikt hat Kader – so genannte „Schläfer“ – aktiviert. Ein Kommando „Bewegung 4. 11.“ (das Datum der Bambule-Räumung) hat sich zur Entführung mehrerer Gartenzwerge aus Kleingärten bekannt. In einem der taz hamburg zugeleiteten Bekennerschreiben wurde ein Polaroid-Foto als Lebenszeichen geliefert. In dem aus Zeitungsschnipseln gefertigten Brief heißt es: „Wir meinen es ernst, wenn sie die Zwerge lebend wiedersehen wollen, erfüllen sie unsere Forderungen.“ Die Forderungen sind in der Formel definiert: „Bambule zurück ins Karoviertel – Bestandsgarantie für alle Bauwagenplätze“. Der Brief endet mit der Drohung: „Ob schwarz, gelb, grün, rot oder braun, den Senat in die Elbe haun!“ In den Zentralen der Sicherheitsorgane herrscht Alarmstufe Rot, eine Nachrichtensperre wurde verhängt. Aus dem Umkreis von Geheimdienstchef Heino Vahldieck war zu erfahren, das Kommando sei völlig unbekannt. Im Krisenstab des Rathauses ist zu hören, dass die Forderungen nicht erfüllt würden, auch wenn es sich bei den Geiseln um Gartenzwerge handele. „Der Staat ist nicht erpressbar“, so Bürgermeister Ole von Beust. Das habe er aus Helmut Schmidts Vorgehen bei der Schleyer-Entführung 1977 gelernt. kva
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