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Bali ruft JamaicaDie Journalistin

Die 26jährige Petre Williams schreibt für den "Jamaica Observer". Der Klimawandel spielt dort eine große Rolle. Denn den bekommt die Insel schon jetzt schwer zu spüren.

Die Intensität der Wirbelstürme nimmt zu: Hurrikan Dean im August 2007. Bild: ap

NUSA DUA taz Jamaika liegt Welten von Bali entfernt. "Ich bin zuerst nach Dallas in die USA geflogen. Von dort ging es nach Miami und dann weiter nach Tokio", sagt Petre Williams. Immerhin gab es von Japans Hauptstadt einen Direktflug bis Bali. "Nach zwei Tagen im Flugzeug war ich endlich da", sagt die Reporterin des Jamaika Observer. Jetzt sitzt sie im leicht gekühlten "Pavilon Indonesia" über ihren Laptop gebeugt, um den Bericht vom Verhandlungstag zu verfassen.

Es geht um den so genannten Anpassungsfonds, Geld, das den Entwicklungsländern für die Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung gestellt werden soll. "Das ist für unsere Zeitung ein ganz wichtige Thema", sagt die 26-jährige Reporterin. Der Fond war vor Jahresfrist in Nairobi beschlossen worden. Allerdings gab es viel Streit über technische Details: Wer darf wann Mittel beanspruchen? Und wie wird dafür gesorgt, dass immer genug Geld zur Verfügung steht?

"Jamaika ist schon heute vom Klimawandel direkt betroffen", sagt Petre Williams. Jahr für Jahr rasen Hurrikane über die Insel hinweg und richten schwere Schäden an. Natürlich habe es die Karibikstürme schon immer gegeben, sagt Williams. "Ihre Intensität hat aber spürbar zugenommen." Andererseits sei Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig des Inselstaates. "Und in dem Maße, in dem sich die Katastrophenmeldungen häufen, in dem Maße leidet dieser Wirtschaftszweig darunter." Gibt es denn auf Jamaika eine Politik, die gegen den Treibhauseffekt ankämpfen könnte? Williams: "In der formulierten Politik schon. Aber die Umsetzung fällt oft nicht leicht."

Fast 1.400 Journalisten haben sich bisher auf der Klimakonferenz akkreditiert. Die UNO rechnet damit, dass es während des so genannten "high level segmentes" - der Ministerrunde in der nächsten Woche - deutlich über 2.000 sein werden. "Eigentlich wollte ich gar keine Journalistin werden", sagt die Reporterin. An der University of West Indians studierte sie Soziologie mit dem Schwerpunkt auf Entwicklungspolitik. "Irgendwann habe ich einem Freund bei einem Interview geholfen. Das hat mich fasziniert: Du kannst als Journalistin den Leuten kritisches Denken nahebringen". Petre Williams ist vom demokratischen Prinzip der Klimaverhandlungen begeistert: "Jamaika hat hier genauso viel zu sagen, wie die USA es haben. Wo gibt es das sonst in der internationalen Politik?."

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