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Bald Steuern für Diesel–Pkws

■ Bundesumweltminister Klaus Töpfer plant das Ende der Steuerbefreiung von Diesel–Pkw / Nur noch ermäßigte Kfz–Steuer vorgesehen / Reaktion auf Krebsgefahr durch Diesel–Ruß

Bonn (dpa) - Im Bundesumweltministerium wird eine Umstellung der Förderung von Diesel– Pkw vorbereitet, die zunächst als ausgesprochen umweltfreundlich galten, jedoch wegen der möglichen Krebsgefahr ihrer Rußpartikel in die Diskussion geraten sind. Wie am Dienstag das Ministerium bestätigte, sollen nach den Vorstellungen von Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) Diesel– Pkw, die nach dem 1.Oktober 1988 erstmals zugelassen werden, nicht mehr wie bisher auf Zeit von der Kfz–Steuer befreit werden. Allerdings soll für sie auch in Zukunft der ermäßigte Steuersatz von 13,20 Mark pro 100 Kubikzentimeter Hubraum gelten. Dieser Zeitpunkt wurde deshalb gewählt, weil am 1.Oktober nach geltendem Recht die zeitweilige Steuerbefreiung für Benzin– und Diesel–Pkw über 2,0 Liter Hubraum ohnehin wegfällt. Für Fahrzeuge zwischen 1,4 und 2,0 Liter Hubraum ist dieser Termin am 1.Oktober 1991 und für Pkw unter 1,4 Liter der 1.Oktober 1990. Einzelheiten werden derzeit noch mit dem Finanz– und dem Verkehrsministerium erörtert. Auf die Steuerbefreiung für Neufahrzeuge soll völlig verzichtet werden. Darüber hinaus beabsichtigt Töpfer, auch die Diesel– Fahrzeuge in die jährliche Abgassonderuntersuchung (ASU) einzubeziehen. Dadurch könnten bereits die jährlichen Partikelemissionen um bis zu 20Prozent vermindert werden, so Töpfer. Zu den hauptsächlichen „Rußschleudern“ zählen dabei die Lkw. Von ihnen stammen fast 80Prozent des gesamten Rußpartikelausstoßes.

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