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Bahn gegen Behinderte

■ Bahnreform: Schlechter Service, Freikarten für Behinderte werden teurer

Hannover Die Bahnreform geht nach Ansicht des niedersächsischen Behindertenbeauftragten Karl Finke zu Lasten behinderter Menschen. „Die Freifahrten für Behinderte sind eingeschränkt worden“, kritisierte Finke in einem dpa-Gespräch. Der 50-Kilometer-Radius für Freifahrten werde neuerdings vom Ortsmittelpunkt aus gemessen. Vor dem Umbau der Bundesbahn zur Deutsche Bahn AG habe der Ortsrand als Meßpunkt gegolten. Für Hannover bedeute das beispielsweise, daß der Umkreis für Freifahrten um rund 20 Kilometer verringert werde.

Ähnliche Einschränkungen seien auch in anderen Ballungsgebieten zu befürchten. Finke betonte, die Freifahrten für Behinderte seien keine freiwillige Leistung der Bahn AG. Das Unternehmen erhalte dafür vom Bund 150 Millionen Mark pro Jahr. Finke kritisierte zudem, das Streckenverzeichnis für Behinderte aus Hannover mit den Reichweiten für Freifahrten sei fehlerhaft. So sei die Verbindung nach Wolfsburg nicht aufgeführt. Bundesweit gebe es nach ersten Prüfungen zwölf Streckenverzeichnisse mit falschen oder fehlenden Angaben. Es sei zu befürchten, daß noch mehr Verzeichnisse unvollständig oder falsch seien. dpa

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