piwik no script img

Bahn-TarifstretGDL droht "härtesten Arbeitskampf" an

Lokführergewerkschaft kündigt massive Aktionen an, falls die Bahn kein besserers Angebot vorlege. Schon Donnerstag könnte der Güterverkehr bestreikt werden.

GDL-Vize Claus Weselsky: "Die Bahn wird das Problem nicht mehr aussitzen können". Bild: dpa

AUGSBURG/BERLIN dpa/ap Die Lokführergewerkschaft GDL hat kurz vor ihrer Entscheidung über neue Streiks bei der Bahn massive Aktionen angedroht. Wenn der Konzern kein besseres Angebot vorlege, werde es zum "stärksten und härtesten Arbeitskampf" kommen, den die Bahn bisher erlebt habe, sagte GDL-Vize Claus Weselsky am Dienstag bei einer Bezirksversammlung in Augsburg. "Wenn 12, 18, 20 Stunden im Güter- und Fernverkehr nichts mehr geht, kann der Bahnvorstand das Problem nicht mehr aussitzen wie im Nahverkehr und muss einlenken", sagte Weselsky. Über einen möglichen Ausstand will die GDL heute entscheiden; schon morgen könnte der Güterverkehr bestreikt werden. Die Bahn lehnte die Vorlage eines neuen Angebots gestern ab.

Weselsky widersprach Rufen aus den eigenen Reihen nach einem unbefristeten Streik. "Der Streik darf nicht unverhältnismäßig sein und die Republik zum Stillstand bringen." Die GDL beharre auf einem eigenständigen Tarifvertrag, der zu einer Verbesserungen bei den Einkommen und der Arbeitszeit führen müsse. Die Bahn lehnt einen separaten Tarifvertrag ab. Das Sächsische Landesarbeitsgericht in Chemnitz hatte am Freitag ein Streikverbot im Güter- und Fernverkehr aufgehoben.

Die Bahn will unterdessen bis zum 1. September 2008 insgesamt 1.350 neue Lokführer ausbilden, heißt es in einer Mitarbeiterzeitschrift. Die Neuen werden allerdings nicht bei der Bahn, sondern bei einer firmeneigenen Leiharbeitstochter eingestellt und sollen auch in anderen Bereichen - etwa der Fahrzeuginstandhaltung - eingesetzt werden dürfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!