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Bad Kleinen abgewickelt

■ These von Grams' Selbstmord bleibt fraglich

Berlin (taz) – Fast fünf Monate nach dem katastrophalen GSG-9-Einsatz von Bad Kleinen steht die endgültige Abwicklung des Vorgangs unmittelbar bevor, der zwei Menschen das Leben und den Bundesinnenminister, den Generalbundesanwalt sowie mehreren höheren Beamten ihre Posten kostete. Die für die Ermittlung der Todesumstände des RAF-Mitglieds Wolfgang Grams zuständige Schweriner Staatsanwaltschaft will heute die Ergebnisse des langerwarteten Gutachtens der Züricher Stadtpolizei veröffentlichen.

Das Resultat steht bereits fest, nachdem die Experten in insgesamt vier „vorläufigen Teilergebnissen“ zielstrebig auf die „Selbstmordthese“ zusteuerten: Danach erschoß Grams zuerst den GSG-9-Beamten Michael Newrzella und tötete sich anschließend selbst. Das Ermittlungsverfahren gegen zwei GSG-9-Beamte, die in Verdacht standen, den bereits wehrlosen Grams regelrecht hingerichtet zu haben, wird voraussichtlich in Kürze eingestellt.

Als zentrales Indiz für die Selbstmordversion gelten den Ermittlern die Blutspuren auf der Grams zugeordneten Waffe, mit der er selbst und Newrzella erschossen wurden. Die Interpretation dieser Spuren halten andere Experten jedoch für einseitig und zweifelhaft. Die Kioskverkäuferin Joanna Baron ist nach Informationen der taz im Kern bei ihrer Version geblieben, wonach Grams von einem GSG-9-Beamten erschossen wurde. Außerdem gibt es für einen Selbstmord nach wie vor keinen Augenzeugen. Spuren wurden verwischt oder vernichtet. Tagesthema Seite 3

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