: Babylon, die Zweite
Kommission kann sich nicht für neuen Betreiber des kommunalen Kinos entscheiden. Erneutes Verfahren
Für das Filmkunsthaus Babylon gibt es noch kein Happyend. Bei der Suche nach einem neuen Betreiber für das kommunale Kino am Rosa-Luxemburg-Platz muss PDS-Kultursenator Thomas Flierl in eine zweite Runde. Die von der Kulturverwaltung eingerichtete Findungskommission mit Vertretern vom Medienboard Berlin-Brandenburg, dem Deutschen Historischen Museum, von Filmgesellschaften sowie aus der Senatsverwaltung selbst hat sich für keinen Bewerber endgültig entscheiden können. Stattdessen sollen drei im Rennen verbliebene Kandidaten ihr Konzept vor der Kommission erläutern. Erst im März erhofft sich die Kulturverwaltung nun, einen endgültigen neuen Betreiber für das Babylon benennen zu können. Dies erfuhr die taz gestern am Rande des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten.
Insgesamt hatten sich 13 Bewerber aus dem Kinobereich an dem „Interessenbekundungsverfahren“ mit ihren Konzepten für ein kommunales Haus beteiligt. Dem voraus ging, dass die Senatsverwaltung den bisherigen Machern des Filmkunsthauses, dem Babylon e. V., Ende vergangenen Jahres gekündigt hatte. Als Grund nannte Flierl damals, dass der Verein mit den Subventionen von rund 320.000 Euro nicht rentabel genug gewirtschaftet habe und das Land nicht mehr bereit sei, die ständigen Nachforderungen aufzubringen. Der Verein dagegen protestierte gegen sein Aus: Die jährliche Förderung müsse fast ganz für Betriebskosten ausgegeben werden. Hinzu kämen eine hohe Miete und Verleihkosten, argumentierten die Betreiber.
Wie vonseiten des Vereins zu erfahren war, hatte sich der Babylon e. V. an dem neuen Verfahren beteiligt und ein neues Konzept eingereicht. Die Kulturverwaltung hat im Rahmen des Auswahlverfahrens dieses aber abgelehnt. Somit werden die alten Betreiber nicht die neuen sein.
ROLF LAUTENSCHLÄGER