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BUSH UND DAS CO2: LOBBYISMUS DER ENERGIEKONZERNE ZAHLT SICH AUSDämliche Umweltschützer

George W. Bush hat mal wieder was dazugelernt. Die Berater der US-Präsidenten haben ihm erklärt, Kohlendioxid sei nicht schmutzig und könne gefahrlos eingeatmet werden. Wer die Stromerzeuger zur Reduzierung der CO2-Emissionen zwinge, der treibe folglich nur sinnlos die Energiepreise hoch. Bush kapierte – und zog sein einziges umweltpolitisches Wahlkampfversprechen zurück. Ein peinliches Versehen, hieß es zur Erklärung, aber der Vorstandsvorsitzende im Weißen Haus kann sich ja nun wirklich nicht um jedes Detail kümmern.

In Wirklichkeit stecken handfeste Interessen hinter dem Sinneswandel des Republikaners. Die Einflüsterungen aus dem US-Senat stießen in der Umgebung des US-Präsidenten auf offene Ohren. Bushs Vize Dick Cheney war bis vor kurzem Chef des Energieunternehmens Halliburton. Wirtschaftsberater Lawrence Lindsey arbeitete für den Gas- und Stromverkäufer Enron. Die Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice saß im Aufsichtsrat des Ölmultis Chevron. Wie immer versteckt sich Bush nur hinter der ihm nachgesagten Dummheit.

Richtig dämlich stehen die Umweltschützer da, die im November nicht den Demokraten Al Gore, sondern den Verbraucheranwalt Ralph Nader gewählt haben. Die Stimmen für Nader kosteten Gore den Sieg und beförderten Bush ins Weiße Haus. Ein Hoffnungsschimmer liegt darin, dass die Kausalkette auch rückwärts funktionieren könnte. Mit dem Bruch seines Wahlkampfversprechens gibt Bush den Umweltschützern für die Präsidentschaftswahl 2004 ein schlagendes Argument. Stimmen die Nader-Wähler das nächste Mal geschlossen für einen Demokraten, dann dürfte die Amtszeit des US-Präsidenten immerhin auf eine Wahlperiode beschränkt bleiben. ELLY JUNGHANS

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