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■ BRUTALER POLIZEIEINSATZ GEGEN DEMONSTRANTEN IN MÜNCHENKesseltreiben in der Weltstadt mit Herz

München (taz) — Die Staatsmacht setzte gestern in München das Grundgesetz außer Kraft: Mehrere hundert Menschen, die gegen den Weltwirtschaftsgipfel demonstrieren wollten, wurden von der Polizei eingekesselt, abgeführt und erkennungsdienstlich behandelt. Anstelle der Versammlungsfreiheit galt das Knüppelrecht. Mindestens 200 Menschen wurden festgenommen, darunter auch die Journalistin Jutta Ditfurth. Das Verbrechen der Ex-Grünen: Tragen und Benutzen einer Trillerpfeife. Die Polizisten und Bundesgrenzschützer hatten offenbar Order, jede Unmutsbekundung im Keim zu ersticken: Als die Staatschefs auf dem Münchner Max-Joseph-Platz in ihren Karossen vorfuhren, reichte ein harmloser Buhruf aus, um von Polizisten und Bundesgrenzschützern brutal aus dem Verkehr gezogen zu werden. Die bayrischen Grünen sowie das Münchner Bündnis gegen den Gipfel kritisierten die Gewaltorgien der Ordnungsmacht – die Polizei leugnete zunächst, daß es einen Kessel gegeben habe. Später räumte ein Sprecher ein, daß die Aktion notwendig gewesen sei, „um die Situation zu bereinigen“. SEITE 4

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