piwik no script img

Autorin und ÜbersetzerinMirjam Pressler ist tot

Sie schrieb über 30 Kinder- und Jugendbücher und übersetzte unter anderem Bücher von Amos Oz und Zeruya Shalev. Jetzt ist Mirjam Pressler gestorben.

Mirjam Pressler bei einer Lesung ihres Kinderbuchs „Ich bin's, Kitty“ im Juni 2018 Foto: dpa

München dpa | Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler ist tot. Nach langer, schwerer Krankheit sei sie am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in Landshut gestorben, teilte die Verlagsgruppe Beltz in Weinheim mit.

Die Autorin schrieb mehr als 30 Kinder- und Jugendbücher wie „Novemberkatzen“ oder „Nathan und seine Kinder“. Zudem übersetzte sie mehr als 300 Werke, darunter Romane von Zeruya Shalev oder Amos Oz. Auch die Tagebücher von Anne Frank hat sie aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragen. Ihre eigenen Geschichten handeln oft von unglücklicher Kindheit und Jugend, aber auch der Holocaust und jüdisches Leben in Deutschland waren für sie wichtige Themen.

Pressler wurde am 18. Juni 1940 in Darmstadt geboren. Nach einer Kindheit in einer Pflegefamilie und im Heim studierte sie Malerei und Sprachen in Frankfurt am Main und in München. Einige Zeit verbrachte sie in einem Kibbuz in Israel. In München war sie Taxifahrerin und Verkäuferin, bevor sie 1980 mit ihrem Romandebüt „Bitterschokolade“ über ein Mädchen mit Bulimie einen großen Erfolg landete.

Für ihr Schaffen erhielt Pressler zahlreiche Auszeichnungen. Noch kurz vor Weihnachten hatte sie in ihrer Heimatstadt Landshut das Große Bundesverdienstkreuz bekommen, als Anerkennung für ihren herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland sowie die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht.

Ihr letzter Roman erscheint im März. „Dunkles Gold“ schlage einen Bogen von den Pestpogromen im Mittelalter zu aktuellen antisemitischen Entwicklungen in Deutschland, berichtete ihr Verlag.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!