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Autokonzern verläßt Südafrika

■ General Motors verkauft seine beiden südafrikanischen Produktionsstätten / Auch IBM macht im Apartheidstaat dicht / Wendepunkt in den wirtschaftlichen Beziehungen Südafrika/USA

Detroit (ap/afp) - Mit dem US– Automobilkonzern General Motors (GM), der den geplanten Verkauf seiner beiden Werke in Südafrika bekanntgegeben hat, zieht sich der größte amerikanische Investor wegen der Apartheidpolitik Pretorias vom Kap zurück. Die Entscheidung markiert zusammen mit den vom US–Kongreß beschlossenen Sanktionen einen entscheidenden Wendepunkt in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und ihrem einst engsten Verbündeten auf dem schwarzen Kontinent. GM ist nach Coca–Cola im letzten Monat die 28. US–Firma, die ihre Investitionen in Südafrika aufgegeben oder einen solchen Schritt angekündigt hat. Im letzten Jahr hatten sich 39 amerikanische Firmen, 1984 lediglich sieben aus Südafrika zurückgezogen. Nach Angaben des Unternehmens, das seit 1926 in Südafrika investierte, verkaufte GM jährlich Fahrzeuge im Wert von zuletzt etwa 300 Millionen Dollar. Die beiden GM–Werke in Südafrika beschäftigen rund 2.800 Mitarbeiter, von denen 60 Prozent Schwarze, Asiaten oder Mischlinge sind. Bis Jahresende sollen die Werke an eine noch unbekannte Käufergruppe übergeben werden. Wie es hieß, ist auch das südafrikanische Management des GM–Werks in Port Elizabeth beteiligt. Wegen der „Verschlechterung der politischen und wirtschaftlichen Lage“ in Südafrika will auch der weltweit größte Informatikkonzern IBM seine dortige Filiale verkaufen. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag in New York mit. IBM beschäftigt in Südafrika rund 2.000 Menschen.

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