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Australiens Asypolitik ist ein SkandalBootsflüchtlinge unerwünscht

Mit allen Mitteln versucht die australische Regierung, Asylsuchende aus Asien von ihrer Küste fernzuhalten. Dabei kommen gerade mal 8.000 Flüchtlinge pro Jahr.

Nicht alle Australier sind mit der Flüchtlingspolitik ihrer Regierung einverstanden. Bild: reuters

CANBERRA taz | 32 Flüchtlinge, die am Samstag in den Gewässern Nordaustraliens in einem indonesischen Fischerboot aufgegriffen worden waren, befinden sich in politischem Niemandsland. Die australische Regierung wusste am Sonntagabend nicht, in welches Land die Asylsuchenden aus Afghanistan und Pakistan abgeschoben werden sollen.

Vergangene Woche hatte Canberra eine radikale neue Behandlung von papierlosen Asylsuchenden angekündigt, die per Boot über Indonesien kommend nach Australien wollen: Sie sollten sofort in ein Drittland ausgeschafft werden.

"Ich warne alle: Kommt nicht per Boot nach Australien", meinte Immigrationsminister Chris Bowen auch am Sonntag. 6.879 Menschen schafften es im letzten Jahr über die gefährliche Timorsee in australische Hoheitsgewässer. Mindestens 55 kamen ums Leben. Doch auch am Sonntag blieb die neue Praxis vorerst bloße Theorie.

Die Flüchtlinge auf dem ersten Boot, für das die neue Regelung gelten würde, mussten vorerst im bereits überfüllten Internierungslager auf der australischen Weihnachtsinsel untergebracht werden. Canberra gestand ein, noch immer kein Abkommen mit Malaysia unterzeichnet zu haben. Vergangene Woche hatte Premierministerin Julia Gillard angekündigt, Kuala Lumpur werde 800 "illegal angekommene" Bootsflüchtlinge aufnehmen.

Internierungslager in Osttimor abgelehnt

Im Gegenzug wolle Australien 4.000 Menschen übernehmen, die von Malaysia als "echte" Asylsuchende klassifiziert wurden. Auch die Möglichkeit, Bootsflüchtlinge nach Papua-Neuguinea zu deportieren, wird von Canberra geprüft. Zuvor war ein Plan, im benachbarten Osttimor ein Internierungslager zu bauen, von der dortigen Regierung abgelehnt worden.

Kritik an der seit Mitte letztem Jahr amtierenden Premierministerin Julia Gillard kommt von Amnesty International. Die Situation von Bootsflüchtlingen habe sich im letzten Jahr deutlich verschlechtert, meint die Menschenrechtsorganisation. Es sei unakzeptabel, die Schutzsuchenden nach Malaysia zu deportieren, das die UN-Flüchtlingskonvention nicht unterzeichnet habe. Dem Land wird vorgeworfen, zehntausende von Asylsuchenden menschenunwürdig zu behandeln.

Dabei hat Australien im internationalen Vergleich kaum ein "Asylproblem": Zwar ist die Zahl der Asylsuchenden im letzten Jahr etwas angestiegen - auf etwa 8.000. Im Vergleich: In Deutschland ersuchten im selben Zeitraum 41.330 Menschen um Asyl, in Frankreich 47.800.

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5 Kommentare

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  • Z
    zombie1969

    Da Malaysia ein sicheres Land ist fragt sich ohnehin warum Flüchtlinge einen längeren und gefährlicheren Weg gehen und ausgerechnet nach Australien wollen. Offenbar sind es auch hier reine wirtschaftliche Gründe wie bei den nordafrikanischen angeblichen Flüchtlingen in Europa. Australien handelt absolut richtig und vorausschauend um den Schleppern dieses miese Geschäft zu unterlaufen.

  • B
    @Bienchen

    Was hat das mt Frieden zu tun? Nur weil Leute hier einwandern wollen, haben sie uns den Krieg erklärt oder wie? Sehr eigenartige Sichtweise...

    Und über das Schicksal von Menschen nach Kostenpunkt zu entscheiden zeugt auch nicht gerade von christlicher Einstellung.

  • J
    Joe

    @ bienchen:

    Zum einen behandelt Deutschland seine Asylanten teilweise auch nicht gerade menschenwürdig und zum anderen führt eine schlechtbehandlung von Flüchtilingen nicht dazu, dass weniger kommen wollen.

    Sie sind sich durchaus bewusst, dass sie einige Strapazen durchleiden müssen, bis sie es "geschafft" haben, wenn sie vielleicht auch nicht genau wissen, was sie erwartet.

    @frage:

    Australien hat etwa ein Viertel der Bevölkerung von Deutschland. Wenn du gerne relativieren willst, kommen also beinahe genausoviele asylsuchende auf jeden einwohner (0,00036 für Australien, 0,00049 für Deutschland). Das diese Zahlen verdammt geríng sind zeigt aber gleichzeitig die Lächerlichkeit dieser Rechnung.

    Es sollte weder für Deutschland, noch für Australien, noch für Italien, noch für ... ein Problem sein, diese Anzahl an Asylbewerbern aufzunehmen!

    Bedenkt man, dass Australien etwa 25mal so groß ist wie Deutschland und daher auch eine deutlich geringere Bevölkerungsdichte hat (2,7 EW/km² vs. 229EW/km²) hat man eine viel bessere Größe zum Relativieren.

  • F
    frage

    wieviele einwohner hat australien? wieviele hat deutschland? wieviele asyl suchende kommen da auf einen einwohner? rechnet man so, relativieren sich die 8000 bzw 40000...

  • B
    Bienchen

    Irgendwas machen wir Deutschen falsch, würden wir wie Italien und Australien mit Asylanten umgehen, würden sie nicht mehr zu uns kommen. Das wäre einfacher und günstiger.

    Komisch auch, dass die Asylanten dieser Welt aus islamischen Ländern stammen. Ich dachte, der Islam ist Frieden?