Ausgeträumt: Weg is' nich'!
■ Kein Ausweg für den Osterkoller: Die Flieger in den Süden sind ausgebucht
Geträumt – und statt dem Bürgerpark Cheopspyramiden durchwandelt? Aufgewacht – und statt Meeresrauschen Autolärm in den Ohren gehabt? Dagegen gibt's heute keine Mittelchen mehr. Höchstens: Stereoanlage an und schnell wieder die Augen zu. Denn selbst bei L'tur, Europas Nummer eins für Last-Minute-Reisen (Eigenwerbung) geht jetzt nichts mehr.
Was Zeitungsmacher sich zu sagen nie trauen würden (Lesen Sie heute keine Zeitung. Was soll Ostern schon drinstehen?) – traut sich Christine Rasch. Die Travel-Agentin von L'tur in der Obernstraße rät: Bleiben Sie bloß zu Hause.
Das ist nicht nur gutgemeinter Rat. Wer über Karfreitag die Krise bekommen hat und heute noch in den Süden will, hat einfach keine Chancen mehr. Nicht nur bei Christine-L'tur-Rasch. Auch bei Paco alias Thomas-Cook ist das letzte Plätzchen nach Mallorca besetzt. Nur bei Scharnow gab's eben noch eins. Aber nur für eine Alleinreisende – und ob das gegen die Krise hilft, ist fraglich. Einzig Travel Overland baut auf: Auf spontane Reiseanfragen antwortet dort immerhin ein Lachen. Lange.
Also gut, dann direkt zum Flugplatz? Nach Düsseldorf vielleicht, irgendwie muß der Kurztrip doch klappen. Davor kann Christine Rasch nur warnen. Denn erstens macht dort kein Ticket-Schalter vor neun Uhr auf – obwohl die ersten Mutwilligen sich bereits ab sechs Uhr davor stauen.
Und zweitens – wo sollen denn die Flüge herkommen? Futsch, weg, ausverkauft. Eine Woche einfach in den Süden ist nich' – schon gar nicht mit prompter Rückreise. Wer drittens auf eine Storno-Karte hofft, hat schon verloren. Die gehen so schnell nicht mehr in den Verkauf. Bezahlt ist schließlich schon. Aber wie wär's mit einer Städtereise. Nach Hamburg. Wenn Sie da auch nicht wegkommen, kämen Sie wenigstens schnell wieder nach Hause. ede
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