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Ausgangssperre in der Westbank

■ 200.000 Palästinenser unter Hausarrest / Junger Palästinenser erliegt Schußverletzungen / Generalstreik in den besetzten Gebieten wegen Strafen gegen Steuerboykotteure

Jerusalem (dpa) - Nach heftigen anti-israelischen Protesten in der besetzten Westbank hat die israelische Armee am Montag in Nablus und anderen Orten sowie in Flüchtlingslagern über mehr als 200.000 Palästinenser die Ausgangssperre verhängt.

Viele Palästinenser verließen laut israelischem Rundfunk trotz des Verbots ihre Häuser, demonstrierten für die PLO und bewarfen Soldaten mit Steinen und Flaschen. Ein 22jähriger Palästinenser aus dem Askar-Flüchtlingslager nahe Nablus erlag laut einem Armeesprecher in Tel Aviv seinen in der Nacht zuvor erlittenen Schußverletzungen. Vier weitere Demonstranten seien bei den Zusammenstößen mit der Armee schwer verletzt worden.

Die große Mehrheit der Palästinenser in den besetzten Gebieten folgte am Montag dem Aufruf zum Generalstreik. Damit wird gegen die Strafen und Pfändungen der israelischen Armee bei arabischen Steuerboykotteuren protestiert. Zahlreiche palästinensische Kaufleute zahlen, wie von der Aufstandsführung gefordert, keine Steuern mehr an die Besatzungsverwaltung.

Auch am Sonntag hatte das gesamte wirtschaftliche und öffentliche Leben in den besetzten Gebieten geruht.

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