Ausgabe vom 5./6. Juli 2014: Borderline

Im Konflikt um die Ukraine wird sie wieder hochgezogen: Die ideologische Grenze zwischen Ost und West. Aber wo verläuft sie eigentlich? In unseren Köpfen sagt Sonntaz-Autor Norbert Mappes-Niediek. Was Ost und West voneinander denken, ändert sich schnell.

Bild: dpa

Ressentiments: Feindbild oder Märchenwelt? Was Menschen in Ost und West voneinander halten, lässt sich weit weniger in festen Kategorien fassen, als das oft erscheint. Und wo liegt das überhaupt, dieses „Ost“ und „West“?

Revanche: Ab Montag steht Gustl Mollath ein weiteres Mal vor Gericht. Diesmal ist jedoch nicht Deutschlands bekanntester Psychiatrie-Insasse angeklagt, sondern die Menschen, die ihm sieben Jahre seines Lebens raubten.

Jede Woche stellen wir eine Streitfrage, auf die Politiker, Wissenschaftlerinnen, Leserinnen und Prominente antworten. Die Diskussionen und den jeweils aktuellen Streit finden Sie unter taz.de/streit. Diskutieren Sie mit!

Geheim: Kennen Sie TISA? In Genf tagen Regierungsvertreter aus aller Welt, um den Handel mit Dienstleistungen zu vereinfachen. Die Gespräche sind vertraulich. Ist diese Freihandelsrunde gefährlicher als TTIP?

Gewieft: „Wunder muss man selber machen“, lautet Sina Trinkwalders Motto – und tatsächlich schaffte sie, was niemand für möglich hielt. In Augsburg hat sie eine Näherei eröffnet, in der sie den Arbeiterinnen faire Löhne zahlt.

Gebetsruf: Alexander Neß will per Petition erwirken, dass es in allen Stadtteilen Deutschlands, in denen mehr als 500 Muslime leben, einen Muezzin gibt. Aber machen alle anderen Religionen nicht schon genug Lärm?

Nachruf: Marcel Cohen war fünfeinhalb, als er im August 1934 zusehen musste, wie seine Familie von den Nazis verhaftet wurde. Nun hat er den Verstorbenen ein Buch gewidmet. „Das Buch ist ein Grab“, sagt der Autor – weil es ein echtes nicht gibt.

Glücksbringer: Katzen bewahren vor giftigen Schlangenbissen und schützen davor, vom Blitz getroffen zu werden. Deshalb stehen die Tiere heute aus Plastik in den Schaufenstern asiatischer Geschäfte und winken.

Heilsbringer: Man mag an die himmlischen Interventionen der Gottesmutter glauben oder nicht. Die Hotels, Gasthäuser und Devotionalienhändler im österreichischen Mariazell leben ganz gut davon.

Mit Kolumnen von Bettina Gaus, Isabel Lott, Rainer Schäfer und Christl Burghoff.