Fabrik lädt zur Zeitreise in die Ära des Bossa Nova : Ausflug an den Strand
Pery Ribeiro (Foto links) war der Erste, der das legendäre Stück „Garota de Ipanema“ interpretierte. Der Welthit von Tom Jobim und Vinicius de Moraes, der hierzulande eher als „Girl from Ipanema“ bekannt wurde, sorgte für den Bossa-Nova-Boom. Der Sänger mit der klaren Stimme heuerte damals bei Sergio Mendes Bossa Rio an und war 1962 mit von der Partie, als in der New Yorker Carnegie Hall das erste große Bossa Nova-Konzert nördlich des Äquators stattfand. Die Crème de la Crème des neuen Genres war dabei und knüpfte fleißig Kontakte zu den großen Labels in den USA.
Als Bossa-Lady der ersten Stunde gilt auch Leny Andrade (Foto rechts). Mit Pery Ribeiro war sie 1965 in der Show „Gemini V“ zu sehen, bevor sie ihr Heimatland verließ. Der Bossa Nova verlor mit dem Militärputsch von 1964 an Einfluss, da sich viele der Sänger und Komponisten in ihren Texten mit den sozialen Verhältnissen im Lande beschäftigt und eindeutig Partei ergriffen hatten. Pery ging in die USA und Leny Andrade zunächst nach Argentinien und dann weiter nach Mexiko. In beiden Ländern war sie erfolgreich, arbeitete in den folgenden Jahrzehnten mit Charlie Byrd, Herbie Mann und Paquito Riveira zusammen. Ihre Samba und ihr Bossa Nova haben ein tiefes Jazz-Feeling und zu Hause in Rio de Janeiro gilt die ausdrucksvolle Sängerin mit der dunklen Stimme als wichtigste Bossa-Nova-Sängerin des Landes.
Gemeinsam sind die beiden Stimmen schon lange Zeit nicht mehr aufgetreten, und dass sie nun auf Europas Bühnen den Bossa Nova auferstehen lassen, ist zwei Lehrlingen in Sachen Musica Popular Brasileira zu verdanken: Neli Schmidkunz und Kim Barth. Die beiden studierten Musiker kamen zur Fortbildung nach Rio und lernten viele Musiker kennen, die mit dem Bossa Nova groß wurden. Im Herbst 2001 kamen die beiden erneut nach Rio, um mit den Musikern aufzunehmen. Natürlich ging man auf die Suche nach bekannten Stimmen und fand neben Pery und Leny noch Johnny Alf und Alaíde Costa. Die beiden kamen im Herbst auf Tour. Nun sind Pery und Leny dran und das Motto ist das Gleiche: Legends of Bossa Nova. Knut Henkel
Dienstag, 21 Uhr, Fabrik