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Aus der Quoten-tazMännlich, ledig, Geek

Frauen im Netz? Von Vielfalt ist im Internet nicht viel zu sehen. Das ist schade und verstärkt das Ungleichgewicht der realen Welt.

Sie ist doch nicht blöd. Bild: AllzweckJack / photocase.com

Eins ist mal klar: In der IT-Branche gibt es vorm Damenklo keine Schlange. Das mag für die wenigen Vorzeigefrauen der Branche praktisch sein. Aber der Weg zum Klo bleibt auch der einzige Durchmarsch, der Frauen in der Netzwelt gegönnt ist. Es gibt sie, die wenigen, die es an die Spitze geschafft haben.

Sheryl Sandberg gehört dazu, die Facebook seit 2008 gehörig umgekrempelt und den Börsengang möglich gemacht hat. Marissa Mayer hat es als Mitarbeiter Nummer 20 bei Google in eine Führungsposition geschafft und steuert seit diesem Sommer als CEO die Geschicke von Yahoo. Auch Meg Whitman gehört dazu, einst CEO von Ebay und nach einem verlorenen Gouverneurswahlkampf in Kalifornien auf den Chefsessel von Hewlett-Packard gewechselt. Drei Vorzeigebeispiele, die durch die Medien gereicht werden: Seht her, es gibt sie, die erfolgreichen Frauen der Netzwelt.

Schauen wir uns genauer in den Tiefenstrukturen des Internets um, wo Start-ups gegründet, neue Anwendungen getestet oder durch Crowdsourcing Inhalte geschaffen werden: Dort sieht es anders aus. Dort endet „Diversity“ in einer toten Leitung. Der Löwenanteil derer, die im Netz etwas starten und machen, sind junge, weiße Männer. Und der Großteil von denen wiederum stammt aus den USA, aus der Region um New York, vor allem aber aus dem Silicon Valley in Kalifornien.

ProQuote
Quoten-taz

Nur zwei Prozent der deutschen Tageszeitungen werden von Chefredakteurinnen geleitet. Eine davon ist bekanntlich die taz, die eine 50-Prozent-Quote an der Spitze vorweisen kann. So liegt es nahe, dass die Zeitung, wie es schon Tradition ist, ihre Redaktion diesmal in die Hände von ProQuote legt.

Deshalb hat der Verein ProQuote eine ganze Ausgabe der taz geschenkt bekommen. Viele prominente JournalistInnen, KünstlerInnen und PolitikerInnenwaren in die taz und gestalteten die Wochenendausgabe vom 17./18. November 2012.

Neben Kristina Schröder kommt in der Ausgabe Peer Steinbrück zu Wort – interviewt von Anne Will und Annette Bruhns –, eine Mitarbeiterin von Alice Schwarzer plaudert und die Ausgabe wird mit Kunst von Monica Bonvincini zum Sammlerstück. Und vieles mehr. Ab Samstag am Kiosk und im eKiosk.

Die Website „BuzzFeed“ hat sich vor zwei Monaten die demografische Verteilung bei den Erstnutzern, den „Beta Testern“, dreier kürzlich gestarteter Plattformen – „Svbtle“, „App.net“ und „Medium“ – angeschaut. Ergebnis: Von knapp 2.300 Akteuren waren, je nach Plattform, zwischen 61 und 88 Prozent weiße Männer. Vielleicht genügt schon ein lebensweltlicher Blick auf diese Daten, um festzustellen: Hier gibt’s ein Problem.

Die Erstnutzer solcher neuen Angebote bauen ihr Netzwerk, geben Feedback und machen Verbesserungsvorschläge. Sie prägen so die Weiterentwicklung der Plattformen und Dienstleistungen und bauen an deren sozialer Struktur mit. Im ersten Schwung der Internetentwicklung haben die Launen und Präferenzen der „Alpha Geeks“ das Netz geprägt. Bill Gates und Paul Allen (Microsoft) oder Steve Jobs (Apple) sind bekannte Beispiele der 1.0-Welt.

In der 2.0-Welt geht es genauso weiter: Larry Page und Sergey Brin von Google und Mark Zuckerberg, Facebook, führen den Reigen an. Aber die 2.0-Welt verspricht uns anderes. Vom offenen, freien, demokratisierten und diversen Netz ist da immer wieder die Rede. Es ist ein Treppenwitz der Netzgeschichte, dass ausgerechnet diese Kriterien dazu geführt haben, das Internet zu einer Infrastruktur der vornehmlich weißen, männlichen Geeks aus den USA zu machen.

Frauen haben keinen Bock auf Spielchen

Schon vor Jahren haben Beobachter im Netz zu diskutieren begonnen, warum dessen Macher zwar extrem gut ausgebildet, engagiert und kreativ sind, dabei aber abweichende Meinungen kaum tolerieren und sogar ein feindliches Umfeld für die schaffen, die als Newcomer noch lernen müssen. Verhaltensregeln, soziale Kommunikation, mehr Frauen? Fehlanzeige! Die Geeks mögen es nicht, wenn man ihnen dazwischenfunkt. Frauen haben auf solche Spielchen zumeist schlicht keinen Bock und ziehen sich zurück. Die wenigen Frauen in der Piratenpartei können davon ein Lied singen.

Für die Online-Enzyklopädie Wikipedia bedeutet das zum Beispiel: Weniger als 15 Prozent derjenigen, die Beiträge schreiben oder bearbeiten, sind Frauen – mit sichtbaren Folgen: So finden sich über den spanischen Schuhdesigner Manolo Blahnik gerade mal drei spärliche Absätze bei Wikipedia, obwohl die Schuhe durch die TV-Serie „Sex and the City“ zum Kultprodukt wurden. Über die Krawatte an und für sich kann man dagegen seitenlange Ausführungen lesen – von der geschichtlichen Abhandlungen über Knotenvarianten bis zu Tragehinweisen.

Sue Gardner, Executive Director der Wikimedia-Stiftung, hat das Ziel ausgegeben, bis 2015 den Anteil der weiblichen Beitragenden bei Wikipedia auf 25 Prozent zu erhöhen. Als Begründung sagt sie: „Jeder bringt bei uns sein Bröckchen Information auf den Tisch. Wer nicht mit am Tisch sitzt, dessen Bröckchen geht uns verloren.“

Vielleicht ist „Bröckchen“ ein irreführendes Diminutiv. Es geht nicht nur um Informationen, die fehlen, wenn Frauen im Internet weiterhin schweigende Minderheit bleiben. Das Internet wird zur digitalen Infrastruktur unserer vernetzten Zivilisation. Wenn Frauen daran nicht stärker mitbauen, reproduziert, ja, verstärkt sich das Ungleichgewicht der realen Welt im Virtuellen.

Frauen könnten mehr beitragen. Dazu braucht es auch Netzwerke, es braucht mehr Informatikerinnen und den intensiveren Austausch über die eigenen Möglichkeiten, zum Beispiel in der Schlange vorm Damenklo.

Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen und Faculty Associate am Berkman Center for Internet & Society der Harvard University, ist sich sicher, dass es ein Leben jenseits des Internets gibt, und versucht es im Blick zu behalten.

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26 Kommentare

 / 
  • E
    Elektra

    Das Führungspostiionen in der IT-Welt überwiegend von Männern besetzt werden ist freilich korrekt, jedoch sollte man sich fragen warum das so ist.

    Wir leben leider in einer Welt die sehr patriarchalisch und dogmatisch aufgebaut ist. Schon als Kind bekommt man seine geschlechter Rolle zugeteilt.

    Mädchen tragen rosafarbende Kleidung und spielen mit Puppen und bkommen beigebracht sich dezent zu geben (diese gehen dann meistens in einen sozialen Beruf). Den Jungen hingegen ist es meistens verwehrt rosa zu tragen (und wenn sie estun, werden sie meistens als schwul abgestempelt, was in unserer patriarchalischen Gesellschaft natürlich absolut nicht geht!).

    Diese spielen mit Autos und dürfen sich auf dem Rasen und im Matsch austoben. Daas mag trivial klingen, aber dadurch entwickelt sich oft ein tehnische Interesse und im Gegensatz zu den Mädchen dürfen diese keine Emtonen zeigen und müsen sich behaupten (ganz wichtig für eine Fühungsostion).

     

    Die frühkindliche Erziehung ist leider ein ausschlaggebendes Kriterium für die spätere Berufswahl.

     

    Jedoch gibt es eine recht postivie Entwicklung. Immer mehr Frauen entscheiden sich für einen naturissenschaftlich-technischen Beruf.

    Vor 20 Jahren sah man in der Informatiknoch kaum Frauen im Höraal, heute sind es mindestens 30 % (zumindet an Universität des Saarlandes), bei den Bioinformatikern und den Computerlinguisten, machen die rauen sogar mehr als die hälfte aus.

    Anders und so hat Frau Meckel absolut recht, sieht es in den Führungsetagen aus.

    Die meistenProjektleiter und CEOs sind Männer und an der UDS gibt es 30 Professuren, darunter ist aber nur eine Frau.

     

    Was jedoch nicht ganz stimmt, ist die Situation was die Toiletten angeblangt.

    Ich habe bisher weder vor den Damen-, noch vor den Herrentoiletten eine Schlange gesehen ;-)

  • I
    IHerb

    Selten so ein Geschwurbel gelesen...

    Und da wundern sich gewisse Damen, das man sie nicht weiter beachtet...

     

    Es reicht nicht, Frauen exclusiv zu fördern, zu pampern und möglichst überall zu bevorteilen; selbst ein roter Teppich nur fürs weibliche Geschlecht ist mittlerweile viel, viel zu wenig...

    Ich bin mir recht sicht, dass dieser ganze Quotenunsinn der Totengräber für all das völlig unwissenschaftliche Gendergedöns sein wird.

     

    Kurz am Rande...in Dänemark ist der Beruf des Journalisten im Ansehen derart tief gesunken, die finden sich jetzt auf einer Stufe mit Politikern und Autohändlern....warum wohl?

  • E
    Erepepe

    ja welch großer wissensschatz geht der Welt verloren wenn nicht ALLE Schuhe die in der Serie Sex and the City getragen wurden, je einen eigenen Wikipedia Artikel haben?

    Nachfolgende Generationen werden fragen "Und was hast du getan um die Roten Manolos im Internet zu konserviern?" Viele werden ihren Kinden beschämt in die Augen sehen müssen und dann eingestehen das ihr anteil dazu gen null tendiert.

     

    Scherz beiseite.

     

    Ist dieser Artikel erst gemeint?

     

    Wer hindert Frauen daran IT zu studiern?

    Wer hindert Frauen daran Start-Ups zu gründen?

    Wer hindert Frauen daran Wiki's zu verfassen?

     

    Niemand. Auser sie selbst.

     

    Männliche Weiße Geeks.. pfff

     

    Die Dame wittert kuchen und will auch ein stück. das nenn ich mal real geforderteb leistungslosen wohlstand! so seh ich das!

  • H
    Hexe

    Ist schon der erste April? Habe herzlich schmunzeln müssen. Aber mal ehrlich, ja es gibt wenig Frauen in der Informatik, aber na und? Wer als Frau in die Informatik gehen will, der stehen alle Türen offen. Bis jetzt war jeder Arbeitgeber erfreut wenn ich als weibliche Programmiererin an seine Pforte geklopft habe. Es liegt also auf keinen Fall an der Branche.

     

    Und auch wenn ich (Klischee olé) einen Schuhtick habe, für mich hat ein Wikipediaartikel über einen Schuhdesigner in etwa soviel Mehrwert wie der Internet Explorer.

  • S
    Stephan

    Könnte es nicht einfach unterbunden werden, das "der Löwenanteil derer, die im Netz etwas starten und machen, ... junge, weiße Männer" sind? Wie wäre es mit einer Quote die vorschreibt dass nur so viel junge, weiße Männer etwas starten und machen dürfen wie auch junge, weiße Frauen? Obendrein müssen junge, weiße Männer es von jetzt an mögen, wenn junge, weiße Frauen ihnen beim Schreiben über Schuhe von Blahnik dazwischenfunken.

     

     

    Jeder kann doch einfach selber was machen. Denn obwohl Männer und Frauen nicht gleich sind (meistens haben Frauen zwei X-Chromosomen und Männer ein X- und ein Y-Chromosom), haben sie die gleichen Rechte und Pflichten. Wikipedia ist es egal, wer den Knopf drückt, um eine Seite zu ändern.

  • G
    Genau,

    und auf dem Bau habe ich so wenige Koleginnen, weil die alle von den Männern vergrault werden.

    Obwohl Baggerfahrerin doch klassischer Mädchen- Berufswunsch ist.

     

    Wer Ahnung von etwas hat, macht es.

    Wer keine Ahnung hat, lamentiert oder schreibt darüber oder unterrichtet es...

  • FP
    Frank Pieper

    Ich studiere gerade Informatik und hier gibt es bei uns auch nur wenige Kommilitoninnen und die Hälfte davon kommt dann noch aus dem Ausland (Osteuropa, Indien, China).

     

    Es ist keinesfalls so, dass Frauen besonders unterdrückt oder behindert werden. Im Gegenteil. Überhall hallt es nur noch von Frauenförderung hier, Frauenquote da, Frauenvorrang bei gleicher Qualifikation .... . Kann es nicht einfach sein, dass die meisten Mädchen ganz einfach andere Interessen haben? Und wo werden diese Interessen geschaffen? Genau in der Kindheit im Elternhaus und in den Medien welche bereits in jungen Jahren konsumiert werden. Mit Spielchen der männlichen geeks hat das auch nichts zu tun. Dafür bekämpfen sich Frauen gegenseitig und stricken gerne mal so manche Intrige. Frauen wissen doch genau, wie sie uns Kerle um den Finger wickeln können. Die meisten der von ihnen so genannten Alpha-geeks, die ich kenne befürworten gemischte Teams. Nein, sie fordern diese sogar. Wenn die angesprochenen Damen kein Interesse haben in derartige Jobs zu gehen, dann hilft aber auch keine Quote und heulen. Dann bleiben eben nur die Männer übrig.

     

    Warum sind sie als Autorin denn nicht ins IT-Business eingestiegen? Das wäre doch ihre Chance was zu ändern. Nochmals. Die Weichen werden weitaus früher im Elternhaus gestellt. Nebenbei gibt es im Internet mittlerweile ausreichend reine Frauenangebote, das ist dann auch wieder nicht gewollt.

  • H
    Harald

    Darf auch die Diagnose gestellt werden, dass es viele Frauen in Führungspositionen einfach nicht bringen?

    Diese Verschwörungstheorien: die Männer blockieren netzwerkartig und systematisch den Aufstieg der Frauen ist also nun auch bei Start Up Gründungen, Wikipedia, im Internet, wahrscheinlich auch beim Anmeldeverfahren für Ingenieursstudiengänge zu sehen. Nur vor der Glotze, bei hirnverbrannten Soups, Top Modell und andere Casting Serien und intrigenspinnenden Vorabend Serien konnten sich die Männernetzwerke noch nicht nachhaltig durchsetzten. Ich erinnere mich noch an die schlauen Frauen meiner Schul- und Studienzeit, manche haben zurecht Karriere gemacht und Führungspositionen erklommen. Vielen fehlte aber einfach die Fähigkeit zu improvisieren, innovativ zu sein, Wissen zu transferieren, Menschen zu führen, unter Druck zu bestehen und vor allen auch Risiken und Abenteuer einzugehen, halt Eigenschaften, die einen im Berufsleben nach oben bringen können. Bei den Kindern konnte ich Feststellen dass große Neugier, Entdeckertum und Wagemut mehr Eigenschaften der männlichen Kinder waren (noch ganz ohne Netzwerk). Hilft das vielleicht beim beruflichen Fortkommen? Schade dass Nagelstudios keine Aufsichtsräte haben.

    Wieso gibt es eigentlich mehr erfolgreiche männliche als weibliche Köche, obwohl die Frauen aus feministischer Erziehungssicht doch einen deutlichen Startvorteil aufgrund ihrer Nähe zum Herd und Küche haben müssten. Oder liegt es vielleicht einfach am knüppelharten Berufsleben das Männer erfolgreicher sind.

    Ich finde Frauen, strengt euch selber an, wenn ihr es so toll findet in Führungspositionen aufzusteigen, aber bitte ohne Quote sondern mit Eigenschaften, Willen und Leistung. Und denkt daran, Gurken gibt es bei Männern genauso wie bei Frauen lässt euch von denen nicht aufhalten.

  • H
    Horst-Dieter

    Die Fakten des Artikels sprechen klar gegen eine Quote. Solange Frauen nicht die Hälfte der Start-Ups gründen und die Hälfte der Beta-Tester stellen, steht ihnen auch nicht die Hälfte der Chefposten zu. Nehmen aber nichts leisten. Das geht nicht.

  • H
    hellmut

    hieran kann man doch schön sehen, daß die meisten frauen einfach kein bock haben sich mit themen abseits von schuhen, handtaschen und klatsch&tratsch zu beschäftigen. jeder/jede kann im internet mitmachen, miterschaffen und diskutieren. "leider" sieht man da von der holden weiblichkeit sehr wenig bis gar nichts! liegt aber wohl mal wieder an den pösen männern, nich wahr!? so einfach gestrickt ist das weltbild der weißen frau!?

  • J
    Jennifer

    Es gehört wirklich nicht viel dazu, sich im Internet irgendwas zusammen zu frickeln, sich für eine Beta anzumelden oder auf Wikipedia zu editieren.

     

    Wer meint es nötig zu haben kann das sogar unter einem männlichen Pseudonym machen, aber das macht keinen besonderen Unterschied.

     

    Wenn die Frauen hier den Hintern nicht hoch kriegen, dann sind sie daran in erster Linie selber schuld. Das wird leider oft verschwiegen.

  • B
    Bastián

    Zuerst möchte ich sagen, dass ich ihre Zeitung überaus gern lese - online UND in gedruckter Form. Trotz - oder gerade weil ich wenigen ihrer Artikeln kritisch gegenüberstehe.

    Bisher fand ich alle Ihre Artikel überaus wichtig. Manche ließen mich meine Überzeugung/Meinung kritisch betrachten – sogar ändern.

     

    Diesen Artikel (Männlich, ledig, Geek) jedoch kann ich jedoch nicht nachvollziehen.

    Ich habe beruflich viel mit Frauen in Führungspositionen zu tun (gehabt) und ehrlich gesagt übertreffen diese sogar ihre "männlichen Artgenossen" sogar in einigen Punkten:

    Jegliche abweichende Meinung wird ebenfalls nicht toleriert – Misandrie war auch oft anzutreffen.

     

    Was die Frauenquote angeht halte ich die als einen Schritt zu viel.

    "Gleiches Geld für gleiche Arbeit " wäre der 1. Schritt. Nebenbei behaupte ich das nicht alle Frauen in Führungspositionen gerne als "Quotenfrau" tituliert werden wollen.

     

    Bei aller Kritik: Ich empfinde Ihre journalistische Arbeit als beispielhaft. Hoffe das sie sich und Ihren Idealen treu bleiben.

    Mit freundlichen Grüßen

    Bastian

    (Scherz)

    Vielleicht sollten Sie "Feminismus" in die Netiquette aufnehmen. (Scherz)

  • OM
    Oh man

    Unbenommen stehen männliche ITler nicht nur mit sozialen Kompetenzen auf Kriegsfuß. Andererseits kann man/n den Frauen eigenständige und selbst zu gestaltende Projekte, so frei diese auch sein mögen, hinterhertragen.. Sie nehmen es nicht an. Vielleicht hilft hier ein Betreuungsgeld.

  • EM
    Ein Mann

    Wsa hindert Frauen daran selbst ein Risiko einzugehen und eine Firma aufzumachen?

     

    Oder bei Wikipedia oder sonstwo einen Artikel ins Netz zustellen?

     

    Naturwissenschaften zu studieren oder etwas sinnvolles und handfestes oder zumindest wissenschaftlich fundierte, statt Genderstudies oder ähnlichem praktisch nicht verwertbaren Studienfächern?

     

    Nichts und Niemand, wir sind ja nicht in Pakistan.

     

    Dem Leser dieser Zeilen sei die Werke von Harald Eia oder eines Roy Baumeisters ans Herz gelegt. Statt immer irengdwelche Sonderbehandlungen, Partikularrechte und Quötchen zu fordern, mal die Arschbacken zusammenbeisen und einfach MACHEN.

  • KB
    KEAL Berlin

    Ach, Frau Meckel . Vielleicht hätten Sie sich umfassender informieren sollen, bevor sie sich ein neues Thema nach Burn out suchen.

  • M
    Miriam

    Die Quoten-taz aka Pussy-taz ist nurnoch lächerlich und überflüßig.

  • FD
    frau doktor

    "Für die Online-Enzyklopädie Wikipedia bedeutet das zum Beispiel: Weniger als 15 Prozent derjenigen, die Beiträge schreiben oder bearbeiten, sind Frauen – mit sichtbaren Folgen: So finden sich über den spanischen Schuhdesigner Manolo Blahnik gerade mal drei spärliche Absätze bei Wikipedia, obwohl die Schuhe durch die TV-Serie „Sex and the City“ zum Kultprodukt wurden. Über die Krawatte an und für sich kann man dagegen seitenlange Ausführungen lesen – von der geschichtlichen Abhandlungen über Knotenvarianten bis zu Tragehinweisen. [...] Frauen könnten viel mehr beitragen."

     

    Vielleicht interessieren sich Frauen einfach nicht mehr für unbequemes und überteuertes Schuhwerk? Liebe Frau Meckel, mal ehrlich, wenn die fehlende Partizipation der Frauen im Netz als einziges Folgeproblem einen zu kurzen Artikel über eine Schuhmarke hervorbringt, kann man nur alle Frauen beglückwünschen, die sich hier raushalten! Ein schlechteres Beispiel ist Ihnen wohl nicht eingefallen. Und woher wissen Sie eigentlich, dass der Wikipedia Artikel zu den Halsläppchen der Herren von Männern verfasst wurde?

     

    Klassischer Fall von gut gemeinter aber nicht gut gemachter Artikel zur Geschlechtergerechtigkeit.

  • D
    DIY

    Nicht soviel reden, selber machen.

  • N
    Nicht-Nerd

    Frau Meckel hätte sicher einen größeren Beitrag zum Thema "Frauen im Netz" geleistet, wenn sie den Wikipedia-Artikel über den Schuhdesigner Manolo Blahnik erweitert hätte und dann einen Artikel darüber geschrieben hätte, wie einfach es doch ist das Internet zu nutzen und einen Beitrag zu leisten.

    Stattdessen stellt sie eine Verbindung zwischen unzureichenden Wikipedia-Artikeln und der Forderung nach mehr Informatikerinnen her. Das hört sich ehrer nach einem der kritisierten Nerds an, der erst einmal von Programmiersprachen und Datenbanken erzählt, auf die Frage hin wie man den bei Wikipedia was ändern kann um sich die Fragerinn vom Hals zuschaffen.

    Wobei die These vom Spielchen treibenden Nerd einfach nur absurd ist, selbst wenn sie wahr wäre hätten nicht nur Frauen sondern auch alle Nicht-Nerds kein Bock auf die Spielchen des Nerds.

    Der Nerd beschäftigt sich mit seinem Projekt sehr intensiv, wenn er Zugang zu ihm haben will, dann muss er sich auf sein Niveau begeben und das ist die rein technische Ebene. Diese Ebene macht nicht nur Frauen schwierigkeiten sondern allen Nicht-Nerds.

     

    Die geringe Anzahl an Frauen im Netz liegt nicht an der Intoleranz der heutigen Nerd-Generation, sondern an denen die immer noch verbreiten das Technik und Logik nichts für Mädchen ist.

    Die Gruppe railsgirls.com setzt genau dort an.

  • OM
    Olaf Mertens

    Na fein, liebe Fraue - dann fangt mal an in Massen Informatik zu studieren :)

  • J
    Johannes

    "Die Geeks mögen es nicht, wenn man ihnen dazwischenfunkt".

     

    Das, liebe Autorin, sehe ich anders.

     

    Seit Jahren bemühe ich mich im Rahmen meiner Fachschaftsarbeit, Frauen* in die lokalen Technik-Communities zu holen, aber ich stoße dabei auf eine eher ablehnende Haltung: Meiner Erfahrung nach zu urteilen, reicht es eben nicht, einen Raum anzubieten, in dem darauf geachtet wird, dass Sexismus nicht stattfindet.

     

    Je weniger neue Menschen zu einer Gruppe stoßen, desto weniger dynamisch wird eine Gruppe, daher hätte ich gerne Menschen, insbesondere Frauen*, die uns dazwischenfunken.

  • H
    hans

    Über den Inhalt des Artikels kann man sicher streiten. Mehr Frauen im Netz ist gut, wer am Mangel schuld hat ist streitbar. Aber was ist denn das für ein Beispiel?

     

    "So finden sich über den spanischen Schuhdesigner Manolo Blahnik gerade mal drei spärliche Absätze bei Wikipedia, obwohl die Schuhe durch die TV-Serie „Sex and the City“ zum Kultprodukt wurden. Über die Krawatte an und für sich kann man dagegen seitenlange Ausführungen lesen."

     

    Ist stereotypen überwinden nicht ein Thema von ProQuote? Doch die 2 Artikel die ich bisher von den Quotenautorinnen hier gelesen habe, bekräftigen gerade diese. Was ein Widerspruch...

     

    Da alle Frauen ja grundsätzlich Schuhe vergöttern, ist der Mangel an einem Artikel über einen Schuhdesigner ein Zeichen, dass nicht genügend Frauen im Internet aktiv sind? Mal davon abgesehen, dass es keinen Sinn macht die Artikel über einen (unbekannten) Schuhdesigner mit dem Artikel über Krawatten gleichzusetzen. Der Artikel über Schuhe an sich ist übrigens deutlich länger als der über "die Krawatte an und für sich".

     

    Meine Lebensgefährtin ist regelmäßige Schreiberin für die englisch- und vietnamesischsprachige Wikipedia. Allerdings sehe ich sie dabei immer über Artikeln über Mathematik und Physik hocken. Bei den gewünschten Informationen über Schuhdesigner kann sie sicher nicht helfen. Ich werde sie aber natürlich auf ihr 'unquotenhaftes' Fehlverhalten im Web hinweisen.

  • H
    hans

    Über den Inhalt des Artikels kann man sicher streiten. Mehr Frauen im Netz ist gut, wer am Mangel schuld hat ist streitbar. Aber was ist denn das für ein Beispiel?

     

    "So finden sich über den spanischen Schuhdesigner Manolo Blahnik gerade mal drei spärliche Absätze bei Wikipedia, obwohl die Schuhe durch die TV-Serie „Sex and the City“ zum Kultprodukt wurden. Über die Krawatte an und für sich kann man dagegen seitenlange Ausführungen lesen."

     

    Ist stereotypen überwinden nicht ein Thema von ProQuote? Doch die 2 Artikel die ich bisher von den Quotenautorinnen hier gelesen habe, bekräftigen gerade diese. Was ein Widerspruch...

     

    Da alle Frauen ja grundsätzlich Schuhe vergöttern, ist der Mangel an einem Artikel über einen Schuhdesigner ein Zeichen, dass nicht genügend Frauen im Internet aktiv sind? Mal davon abgesehen, dass es keinen Sinn macht die Artikel über einen (unbekannten) Schuhdesigner mit dem Artikel über Krawatten gleichzusetzen. Der Artikel über Schuhe an sich ist übrigens deutlich länger als der über "die Krawatte an und für sich".

     

    Meine Lebensgefährtin ist regelmäßige Schreiberin für die englisch- und vietnamesischsprachige Wikipedia. Allerdings sehe ich sie dabei immer über Artikeln über Mathematik und Physik hocken. Bei den gewünschten Informationen über Schuhdesigner kann sie sicher nicht helfen. Ich werde sie aber natürlich auf ihr 'unquotenhaftes' Fehlverhalten im Web hinweisen.

  • NZ
    Nur zu

    liebe Frauen, es gibt auch in der Informatik keine Schlange vor dem Männerklo - unter Druck arbeiten wir nämlich besser...

  • H
    hubamax

    manches liegt halt evtl doch an der biologie.

     

    oder wie erklärt ihr euch, dass bei kindern und jugendlichen bereits so überproportional mehr jungs als mädels computersüchtig sind, dass die jungs insgesamt dadurch bildungsprobleme haben.

     

    sicher alles zu 100% sozialisiert, die biologie spielt sicher nicht mal zu 1% rein, gell?

  • S
    Schandmaul

    Nicht traurig sein, Miriam:

     

    Für Versager gibt es doch eine Universallösung:

    Die Quote !