Aus dem taz-Magazin: Reisen - mit reinem Gewissen
Urlaub mit Ökosiegel und Sozialprojekten haben bei verantwortungsbewussten Reisenden Hochkonjunktur. Doch wie nachhaltig sind solche Angebote wirklich?
Seitdem der Massentourismus als Sündenbock für die Verschandelung der Landschaft und Verwässerung kultureller Eigenheiten herhalten muss, setzt die Reisebranche vermehrt auf Qualität und Luxus.
Zahlreiche Labels und Zertifikate preisen nachhaltige Angebote, ökologisch geführte Hotels und faire Arbeitgeber. Die Anbieter buhlen nicht mehr nur mit landschaftlichen Vorzügen um die Touristen, im selben Atemzug versuchen sie ökologische Bedenken im Winde zu zerstreuen. Seine Investition in teuren Urlaub soll dem verantwortungsbewussten Reisenden nicht mehr einzig dem Zweck der persönlichen Entspannung dienen, sondern gleichzeitig sinnvolle Projekte unterstützen.
Seit kaum mehr ein Flecken Erde neu zu entdecken ist und Flüge in Cents bezahlt werden können, argumentiert die Reisebranche mit einer neuen Währung. Viele Angebote sind interessant und für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus unabdingbar. Dennoch stellt sich die Frage, wie ökologisch sinnvoll und nachhaltig die zahlreichen Angebote tatsächlich sind. Die pauschale Unterscheidung zwischen Massen- und Qualitätstourismus genügt längerfristig nicht. Einige Angebote, die etwa die faire Behandlung der Angestellten oder rücksichtsvollen Wasserverbrauch in Trinkwassermangelgebieten bewerben, werfen Fragen auf.
Mehr rund um das Thema Reisen, über alternative Angebote, historische Dörfer in Portugal und ein Luxushotel in Südafrika erscheint am Samstag im Magazin der Tageszeitung. Am Kiosk.
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