: Aus Opfer Täter gemacht
■ Polizist zieht Falschaussage zurück
Wegen falscher Zeugenaussagen von Polizisten ist eine Frau offenbar vom Opfer zum Täter gemacht worden. Wie ein Sprecher von Bündnis 90/Grüne gestern mitteilte, hat ein Polizeibeamter in einer Berufungsverhandlung jetzt seine Aussage zurückgenommen und statt dessen seine Kollegin beschuldigt. Die Körperverletzung, wegen der die Frau verurteilt wurde, sei von den Polizisten frei erfunden, hieß es.
Die verurteilte Berlinerin war mit ihrem ausländischen Mann und ihrem gemeinsamen Kind auf einem U-Bahnhof unterwegs und soll dort eine Polizeibeamtin beleidigt und verletzt haben. Die Beschuldigte hatte in der Verhandlung ausgesagt, daß es zu keiner Körperverletzung gekommen sei, und die Polizistin ihrerseits beschuldigt, sie mit ausländerfeindlichen Bemerkungen beleidigt und provoziert zu haben.
In der Berufungsverhandlung hat nun der Polizist seine damalige Aussage zurückgenommen und erklärt, die Beamten hätten nach dem Vorfall verabredet, der Frau die Körperverletzung „anzuhängen“. Die angeblich verletzte Beamtin hätte ihn gebeten, sie zu würgen, um Würgemale am Hals glaubhaft machen zu können. Der Beamte lehnte dies ab, schied später sogar aus dem Dienst aus, weil er die Situation dort nicht mehr ausgehalten habe. ADN
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