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Aurel ScheiblerKräftemessen zwischen Form und Farbe: Abstrakte Malerei von Erich Reusch

Erich Reusch, "Ohne Titel", Acryl auf Leinwand, 80 x 150 cm, 2014 Foto: Eric Tschernow

Die intensive Farbigkeit, mit der Erich Reusch seine Gemälde auflädt, gewinnt durch ihre Kontrastierung mit ausgiebigen schwarzen und weißen Flächen noch an Kräftigkeit. Orange, Türkis und Rot tauchen am häufigsten auf. Mal ist nur eine kleine Buntstiftkritzelei in die vielen Schichten eingearbeitet. Diese Töne strahlen auch aus dem „Acht Bild“ (2012–2015) heraus, eine achtteilige Gruppe Acrylbilder, die sich in der Galerie AurelScheibler die Wand entlang reihen. Ein Paar aus zwei Quadraten von 2014 lässt spontane Schlieren, Kleckse und Rundungen auf klare Linien und Farbstreifen treffen. Untere und obere Schichten treten abwechselnd hervor. Womöglich eine Spur der klar geometrisch geformten Bodenskulpturen, mit denen der inzwischen Neunzigjährige in den 1950er Jahren die skulpturale Räumlichkeit in die Horizontale umdefinierte. Später kamen kinetische Skulpturen hinzu. Auch solche sind zu sehen. Eine Plexiglasröhre in der Raummitte ist mit Grafitpigmenten gefüllt, die sich bei Berührung elektrostatisch aufladen und neu verteilen. Die Schlieren dieser Beweglichkeit finden ihre Entsprechung im Kräftemessen der Formen und Farben, das sich in den Gemälden vollzieht. NYM

Bis 14. 11., Di.–Sa., 11–18 Uhr, Schöneberger Ufer 71

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