Aug in Aug mit der Kreatur: Contra Tierversuche
■ Bürgerschaft unterstützt Bürgerantrag
Wissenschaftler im Land Bremen sollen künftig bei Forschungsprojekten weitgehend auf Experimente mit Tieren verzichten. Ein entsprechender Bürgerantrag fand jetzt breite Zustimmung der Bremischen Bürgerschaft.
Redner aller Fraktionen begrüßten in der Debatte die Initiative des Bremer Tierschutzvereins, der mit dem Antrag langfristig auch die umstrittenen Affenversuche des Hirnforschers Andreas Kreiter an der Universität Bremen beenden will. Der Verein hat außerdem den Petitionsausschuß der Bürgerschaft angerufen, um einen Stopp der Affenversuche zu erreichen.
Tierschützer hatten in der Vergangenheit bundesweit rund 100.000 Unterschriften gegen die Arbeiten der Bremer Hirnforscher gesammelt. Die Neurobiologen dürfen seit diesem Herbst mit jährlich bis zu fünf Affen Experimente vornehmen. Radikale Tierversuchsgegner hatten die Forscher mehrfach beschimpft, bedroht und gewaltsamen Widerstand angekündigt. Seitdem steht vor allem Kreiter unter polizeilichem Personenschutz.
Der Bürgerantrag, der jetzt an den zuständigen Fachausschuß überwiesen wurde, sieht für die Zukunft „tierversuchsfreie Verfahren“ vor. Die Wissenschaftsbehörde hatte vor kurzer Zeit angekündigt, die Affenversuche könnten nach Ablauf der vereinbarten Drei-Jahres-Frist beendet werden. Die zuständige Deputation hatte allerdings vergangene Woche rund fünf Millionen Mark für neue Forschungsgebäude genehmigt. dpa
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