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Aufs Ganze setzen

■ betr.: „Wer Rot-Grün will, kann diesmal auch SPD wählen“, taz v. 8. 6. 98

Der Autor und Politikwissenschaftsprof. Joachim Raschke hat wohl recht mit seiner Behauptung, Grüne gewinnen Wahlen nicht durch Benzinpreis und Bosnien- Beschluß. Da hat die Partei schon selbst Korrekturen eingeleitet.

Womit er irrt, ist, den „sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie“ in den gleichen Topf der nicht realisierbaren Radikalforderungen zu werfen. Auch mit seiner Charakterisierung „Spiel“ mag er bei dieser Forderung „Sofortausstieg“ richtig liegen. (siehe auch „Wenn das Spielbein dem Standbein ein Bein stellt v. Jens Siegert, Bernd Ulrich u.a., 1986, zum Verhältnis von Grüner Partei und Bewegung“). Aber Raschke sollte doch zu Ende denken, diese These beinhaltet, B 90/Die Grünen wollen alles wagen, um zu siegen. D. h. in anderen Worten aufs Ganze setzen. Und solche Denkschemata lassen sich eben nicht in Politikwissenschaftskonzepte oder aber in seinen Erfahrungsbereich einordnen. Schade eigentlich, wenn er weiter gedacht hätte, hätte er (oder die taz zitierend) seine Überschrift anders formulieren müssen. Ein Ex-Grüner Mitstreiter. Gerhard Maucher, Aulendorf

Völlig falsche Schlußfolgerungen! Aber sicher geht eine Stimme für Gerhard Schröder für Rot- Grün verloren: Wenn er nämlich doch die sogenannte Große Koalition eingeht. Und ich unterstelle diesem Genossen, daß das für ihn viel beqümer wäre und deshalb genau sein Ziel ist! Es bleibt also dabei: Wer nicht nur Helmut Kohl, sondern auch die CDU ablösen will, muß Grün wählen! Manuela Wegener, Berlin

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