: Aufregung um O'Weg-Beruhigung
■ FDP will Vorlage erst mit den Betroffenen beraten
Ohne Ergebnis ist gestern früh die Deputation für das Bauwesen auseinandergegangen. Auf der Tagesordnung hatte die Verkehrsberuhigung des Ostertorsteinweges gestanden.
„Das bedaure ich sehr“, sagt Bausenatorin Lemke-Schulte dazu auf Anfrage. Das Ressort sei mehrfach öffentlich kritisiert worden, es arbeite nicht zügig genug an der für 1993 verabredeten Verkehrsberuhigung. Nun habe man alle Pläne und Kostenberechnungen vorgelegt, und da stelle sich die FDP quer: Ohne weitere Begründung habe der FDP-Vertreter Bollhagen in der Deputation die Vertagung verlangt. Möglicherweise sei ein Sonderwunsch der Firma Flamme der Hintergrund des FDP-Vorgehens. Lemke- Schulte: „Wir wollen 1994 beginnen.“
Der FDP-Abgeordnete Peter Bollhagen ist von dieser Reaktion überrascht: Ursprünglich hatte der Ostertorsteinweg überhaupt nicht auf der Tagesordnung gestanden. Einen Tag vor der Sitzung habe er die Vorlage erst erhalten, bei der Zeichnungen und Pläne fehlten — so könne man das Thema nicht durchziehen. Er habe sich dafür eingesetzt, so Bollhagen, daß die Verkehrsberuhigung mit Zustimmung der ansässigen Kaufleute und anderen Kläger passiere. Deswegen habe er versprochen, vor der Deputationssitzung die konkrete Planung mit den Anliegern der IGO zu erörtern — dies sei in der knappen Zeit über das Wochenende nicht möglich gewesen, das Verfahren also nicht zumutbar. Mehr nicht.
FDP-Fraktionschef Welke meinte auf die Frage, ob denn inhaltliche Bedenken gegen die Vorlage bestünden, das ließe sich für die Details noch nicht absehen. Aufgefallen sei ihm nur, daß da 500 Pfähle für insgesamt 30.000 Mark gekauft und verbaut werden sollten. Bei solchen Pfahlbau-Plänen, die ähnlich am Domshof verwirklicht seien, kämen ihm doch Bedenken. K.W.
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