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Aufklärungs-Comic aus NRWLinks unter Linksextremisten

Comic-Held Andi ist mal wieder im Auftrag des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes unterwegs. Dieses Mal widmet er sich den militanten Autonomen.

Musterdemokraten unterwegs: Comic-Held Andi und seine Freunde. Bild: andi.nrw.de

Immerhin bemüht sich Comic-Held Andi, Linke nicht generell zu verdammen. Eine demokratisch gesinnte Linke würde sich ja durchaus für positive Leitbilder einsetzen, etwa für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Jedoch immer auf freiheitlich demokratischem Wege, wie er betont. Linksextremisten hingegen strebten die Überwindung der durch das Grundgesetz vorgegebenen Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland an. Und nur die findet Andi doof.

Musterdemokrat Andi ist mal wieder unterwegs. Nachdem er sich im ersten Teil der Comic-Reihe des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes mit den Neonazis in seiner Klasse auseinandersetzen musste und im zweiten mit dem islamistischen Umfeld seiner Freundin Aysha, darf Andy im dritten Teil mit ansehen, wie sein Freund Ben in die militante linksautonome Szene abdriftet - und zeigt sich geschockt, was aus Ben mit seinen eigentlich doch gut gemeinten Absichten wird: ein Zündler.

Spätestens als Ben sich vom Linksextremisten Klausi und dessen kleiner Schwester Nele überreden lässt, antikapitalistische Parolen an eine Häuserwand zu sprayen, um vor allem bei Nele Eindruck zu schinden, wird's Andy zu bunt. Er geht nach Hause. Ben hingegen wird ertappt, festgenommen und spricht am darauf folgenden Tag vom "Unterdrückungsstaat".

Linksextremismus - alles eine Frage von Verführungskünsten? Das zumindest suggerieren die Verfassungsschützer, die offensichtlich sehr darum bemüht sind, die Strukturen des Linksextremismus nicht mit denen der Neonazis gleichzusetzen. Die Verfasser wollen möglichst realistisch aufzeigen, wie Jugendliche "aus Versehen" in die linksextremistische Szene hineinschliddern. Und vielleicht wird so manch ein Szenelinker seine eigene Sozialisation in dem Comic tatsächlich wiedererkennen: Erst ist es bloß ein Punkkonzert in einem besetzten Haus. Wenig später die erste Sprayeraktion an einer Häuserwand, dann die Teilnahme an einer Anti-Nazi-Demo. Und da man nicht im langweiligen Peacenik-Block mitlaufen möchte, sondern lieber bei den aktionsorientierten Autonomen, ist der Schritt nicht weit, auch gleich mal ein paar Autos abzufackeln. Doch halt. Hier wird's schräg: Als würden nach jeder Demo gleich die Autos brennen.

Besonders konfus auch die Erläuterungen der Verfassungsschützer zwischendurch: Als Ben das erste Mal einem Plenum von Autonomen beiwohnt und er nicht die Bohne von den verschwurbelten Ausführungen einer Linksextremistin über "hegemoniale Ziele des Kapitals" und dem "Herrschaftsapparat" kapiert, wird erklärt, warum der Linksextremist an sich so "kompliziertes Zeug" von sich gibt: Extremisten seien eben davon überzeugt, dass ihre Ideologie die einzig richtige auf der Welt sei und sie deshalb ganz genau wissen, was zu tun sei, lautet die Erklärung. Deswegen also dieses uferlose Geschwall.

Aha.

Comic-Figur Ben zügelt seinen Elan erst, als Autonome auch den Laden eines befreundeten Kioskbesitzers demolieren. Angewidert wendet sich Ben von den Militanten ab.

Und das soll denn wohl auch die Kernbotschaft von Andis drittem Band sein: Hab immer ein Herz für die Schwächeren. Sprich: Sei links - auch unter Linksextremisten.

Gut gemeint, der Comic.

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41 Kommentare

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  • C
    Cobold

    Als ich vor kurzen dieses "Aufklärung" Comic gefunden habe ist mir die Hutschnur geplatzt. Wenn ich alle Fehler und alle völlig falsch dargestellten Sachverhalte hier auflisten würde, würde das den Rahmen Sprengen. Ich sage nur soviel ich bin schon seit Jahren aktiv in einem Linken Kinder- und Jugendverband. Ich kenne sehr viele welche man "Linksextrem" nennen könnte und ich bin tief enttäuscht was ich da lesen musste besonders in Hinblick das dies an Jugendliche gerichtet ist... So kann man natürlich auch den Rechten unsere Kinder in die Arme treiben.

    Würde mir wünschen wenn das nächste Comic die "extremisierung der Mitte" beschäftigen würde!!

  • A
    anonymous

    Warum taucht da nur auf S.4 das Logo der republikanisch ausgerichteten "Eisernen Front" auf, die nicht nur antifaschistisch und antimonarchistisch sondern auch antikommunistisch war??? Komme langsam zur Vermutung, dass dem VS jedwedes politische Engagement abseits der etablierten Parteien und damit den herrschenden Machtstrukturen verdächtig ist. Freiheitliche Demokratie muss aber auch heißen, dass gesellschaftliche Veränderung möglich und nicht nur der Status qou erhalten bleibt.

  • E
    EDK

    Hervorragendes Engagement des Verfassungsschutzes. Jetzt fehlt lediglich noch ein an "Exit" orientiertes Aussteigerprogramm für Linksextreme.

     

    Angesichts des immensen Sachschadens durch den Linksextremismus rechnen sich derlei Angebote sicher schnell.

  • CM
    Chris M

    Der Verfassungschutz hat die Scene-Kenntnis!

    Das sieht man deutlich auf Seite 20. Naürlich tragen alle Nazis Palitücher, ist doch klar.

     

    LOL

  • MB
    Manfred Baum

    Schützt der "Verfassungsschutz" wirklich die Verfasssung? Oder ist er nicht vielleicht sogar eine Gefahr für unsere Verfassung?

     

    Wie war das mit dem V-Mann Peter Urbach, der bei der Springer-Blockade 1968 den Studenten die Molotow-Cocktails besorgte? Der Waffen für die frühe RAF besorgte? Der den "Tumpamaros Westberlin" 1969 bei einem geplanten - und zum Glück mißglückten - Anschlag auf die jüdische Gemeinde am 9. November (Gedenken an das Novemberpogrom!) den Sprengstoff besorgte?

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Urbach

  • D
    dresdener

    @carsten:

    google mal unter extremismustheorie, denk mal drüber nach und ließ dir ruhig mal die Kritik dazu durch. Kann sehr aufschlussreich für dich sein!

    Und den Beitrag von Ragism solltest du vlt. auch noch einmal lesen...

  • L
    Lars

    Ach ja, lieber VS...wieder mal zum Scherzen aufgelegt?

     

    Vermutlich wollten sich wieder keine Minderjährigen in szenetypischer Kleidung von ihren Klinkenputzern mitschnacken lassen und aus Trotz haben sie dann einfach mal 'nen Comic gemacht...

     

    Jaja, so sind sie, die Schützer unserer großartigen Verfassung.

  • C
    Carsten

    Was habt Ihr eigentlich dagegen, wenn militante Linksextremisten so dargestellt werden? Für mich wird daraus deutlich, dass Ihr mit Brandstiftern und Gewalttätern kaum verhohlen sympathisiert. Dabei sind Links- und Rechtsextremisten in ihrer geistigen Struktur, ihrer Aggressivität und ihrer Demokratiefeindlichkeit sehr eng beieinander. Wenn Ihr das ernsthaft leugnet, seid Ihr - sorry - Idioten.

  • K
    klaus

    @ Nassauer:

    Und was ist mit dem Staat? Der übt genauso Gewalt aus, nur ist diese Gewalt halt eben viel umfangreicher. Gesetz und herrschende Ordnung werden durch Exekuteive (Polizei, Militär, Geheimdienste) durchgesetzt.

    Also, gibt es gute und schlechte Gewalt?

     

    Abgesehen davon, kann ich diese endlosen Verniedlichungen und Relativierungen des Nationalsozialismus nicht mehr hören. Ich weiß nicht woher es kommt, aber am Geschichtsunterricht in deutschen Schulen kann es eigentlich nicht liegen.

    Wahrscheinlich ist eher der Wunsch nach einem simplen weltbild der Grund solchen Denkmustern "links=rechts", "Linke= Nazis" kommt.

    traurig, Differenzierungen sind wohl out.

     

     

     

    Und was sagt es bitte aus, der "Linken Szene" zu unterstellen sie wäre was Theorie angeht völlig zurück geblieben?

    Eben nur, dass es "die Linke Szene" nicht gibt. Bei Linken Aktivisten (Antifas, commis, anarchos etc.) gibt es halt die, die viel wert auf theorie legen, die pratisch orientierten oder halt auch leute, die alles nur als Lifestyle auffassen.

    Wenn es eine politische Szene in Deutschland gibt die heterogen ist, dann sind das "die Linken"

  • K
    kuruk

    @ragism

    Wer spricht von "linker Szene" - diese mag so vielfältig sein wie du sie beschreibst.

     

    Es geht hier eindeutig um die "linksradikale Szene" , die gewaltbereiten Autonomen, und DAS ist sicher die Minderheit, aber eben eine "schlagkräftige" und kriminelle, und etwas mehr als 10-20 der Kaputzenfraktion ist es schon, denn 10-20 Hansel bekäme selbst unsere fehlgeführte Berliner Polizei leicht unter Kontrolle, oder noch besser: würden die friedlichen Demonstranten verdrängen!

     

    Wir sehen ja wieviele dieser Chaoten "aus der Erde wachsen" wenn wo was los ist.

     

    Im übrigen ist es mir egal ob einer aus Anarchismus, Maoismus, Kommunismus oder welcher ismen auch immer, mein Hab und gut anzündet und/oder eine Klamotte/Molli an den Schädel wirft, weil ich nicht ganz seinem "Weltbild" entspreche...!

  • K
    kuruk

    @Nassauer

    Das würde ich voll unterstreichen, vor Jahren gabs ja mal ne Zeichnung in der Titanic, wo sich ein linker und ein rechter Chaot, nach der "Schlacht mit den Bullen" gegenseitig stützend ihre Blessuren kühlen...

    Dabei unterschieden sich beide nur in verschiedenen Stickern/Aufnähern...ein tolles Bild!

     

    Ob nun solche Comic groß helfen, ich weiss nicht ob sowas mich früher angesprochen hätte, was ich aber weiß ist, das solange der Bürger weiter wegschaut und die Polizei sich lieber "deeskalierend" vermöbeln lässt, und wenn mal wer erwischt wird, selber - wenn überhaupt - Bewährung bekommt, solange wird die Minderheit der Chaoten jeder Spielrichtung weiter das "Sagen" auf der Strasse haben!

    Erst wenn Randale mal keinen Spass mehr macht, weil die Randalierer vier Wochen auf allen vieren krauchen, dann wird sich was ändern. Ein paar Chaoten wird man analog zu anderen Verbrechern freilich durch keine Maßnahme los - da hilft nur einbuchten bis zum Ende.

  • K
    klömpi

    Eine freie Meinung lässt sich durch keinen Comicband gleich welchen Inhalts bilden, jeder Mensch hat das Recht sie nach seinem Gusto zu entwerfen. Bei Gewalt hört sowieso jede gutgemeinte Meinung auf, dementsprechend ist der Ansatz des Comics, die gewaltbereiten Teile der beiden politischen Faschoszenen Autonome Linke und Rechte Brut gleichzusetzen, immerhin nicht ganz ohne Berechtigung. Und zum Umfang des Comics: Wow, von unseren Steuern werden 100.000 Exemplare in einer ersten Auflage gedruckt - der Verfassungsschutz hat's ja dicke..

  • R
    reflexion

    Einen weiteren Artikel aus der antideutschen Ecke gibt es hier:

    http://reflexion.blogsport.de/2009/11/25/comicnism/

  • RN
    rattus norvegicus

    Die Auflagen der drei Nummern betragen je 100000 Exemplare. Die ersten beiden Ausgaben zu den Themen "Rechtsextremismus" und "Islamismus" wurden mit bis zu 100000 Exemplaren nachgedruckt. Die Produktion von 100000 Heften kostet laut Verfassungsschutz 33000 Euro (Comicverlage sollten beim VS drucken lassen...)

    Die frohe Botschaft der Comics soll von dazu extra instruierten Lehrkräften im Deutsch- oder Sozialkundeunterricht an die SchülerInnen gebracht werden.

    Fakt ist, es handelt sich um eine bewußtseinsbildende Maßnahme eines Nachrichtendienstes! Für staatspolitische Bildungsarbeit ist eigentlich die Landeszentrale für politische Bildung zuständig.

  • S
    schlegel

    Also, ich finde alle drei Comics ziemlich gelungen.

     

    Wie mit wenigen Worten und Bildern die beschränkten Gedankenstrukturen der Wirrköpfe offengelegt werden. Oder auch nur durch zwei Wortblasen (Seite 21):

     

    „Die reden voll den gleichen Quark…

    …und aussehen tun die auch gleich.“

     

    Schön auch das pseudointellektuelle Gefasel voller Worthülsen, das jeder leidvoll kennt, der schon mal auf so einer Veranstaltung war.

     

    Kurzum: Das hätte ich dem Verfassungsschutz nicht zugetraut.

  • R
    Ragism

    Immer wieder verblüffend, was der "linken Szene" unterstellt wird.

     

    Erst einmal gibt es so etwas wie eine "linke Szene" überhaupt nicht. Das Spektrum im Bereich des Linken ist unheimlich vielfältig. Der Begriff "links" galt viele Jahre lang für diejenigen, welche den meist eher mitte-rechts regierten Regierungen entgegentraten. Die meisten davon waren Intellektuelle, Denker, Künstler oder einfach Andersdenkende.

    In den 90ern entwickelte sich die Szene mehr und mehr auseinander. Die Einstellungen und Ansichten splitterten sich mehr und mehr, einfach weil die Welt plötzlich sehr viel komplexer geworden ist. Heute findet man unter Linken die vielfältigsten und unterschiedlichsten Ansichten.

    Ich bin selber ein Linker, aber das sagt nicht mehr viel über mich aus, weil man als Linker Anarchist, Sozialdemokrat, Sozialist, Kommunist, Pazifist, Antifaschist, Anhänger der Öko-Bewegung, Anti-Deutscher und noch so viel mehr sein kann. Nach langen Gesprächen mit Anhängern all dieser Richtungen kann ich sagen, daß die allerwenigsten tatsächlich gegen das Grundgesetz sind, so wie es heute da steht. Selbst Anarchisten würden in den Gemeinden ihrer Vorstellungen das allermeiste übernehmen.

     

    Doch das schlimmste ist, daß permanent unterstellt wird, Linke seien gewaltbereit. Wann immer eine politische Demonstration gehalten wird, stürzen sich Medien, Unpolitische, Verkalkte und BILD-Leser auf die 10 bis 20 Leute, die mit Kapuzenpulli herumlaufen und meist auch gar nicht auf Gewalt aus sind. Solche Idioten wird unter den 100en oder 1000den Friedlichen niemand unterstützen. Dies direkt allen politisch aktiven zu unterstellen, zeugt nur davon, wie politisch inaktiv man selber ist.

     

    In erster Linie hat also dieser Comic der BZPB für mich den faden Beigeschmack, daß systemkritisch zu sein oder grundlegende Fragen zu stellen direkt mit Gewaltanwendung einhergeht. Es gibt intellektuell kaum etwas lohnenswerteres, als sich mit friedlichen Anhängern von Ansichten verschiedenster Coleur auszutauschen. Jugendliche sollten also nicht davon abgeschreckt werden, ins nächste Jugendzentrum oder zu einer politisch linken Vorlesung zu gehen. Dies wäre nicht im geringsten im Interesse einer Einrichtung, die sich der politischen Aufklärung verschreibt.

  • T
    Timma

    Also ich finde die Tiefgründigkeit des Comics lässt sich ganz gut an der Karikatur auf Seite 31 messen.

    Wer allen Linksextremisten unterstellt sie seien alkoholabhängige Anarchisten, welchen die politische Theorie egal ist, kann nicht ganz ernst genommen werden. Eig. schade da die Idee des Comics nicht schlecht ist.

     

    Ansonsten kommt für mich bei dem Comic vorallen der Tenor durch: "bloß nicht aufregen, schön ruhig bleiben, nicht aufmucken..."

    Propaganda?

  • K
    Kevin

    Ganz ehrlich welche Zielgrupppe soll sich damit beschäftigen und vor allem auch glauben. Das kann man doch nur Bildlesern an den Kopf werfen, wobei die wahrscheinlich nicht mit solch "gehobener Sprache" umgehen können. Bakunin kennt man in NRW auch nicht. Naja was solls war ja nen netter Versuch den Staat als "Gutmenschen" hinzustellen.

  • RN
    rattus norvegicus

    Jede Auflage der drei Nummern beträgt 100000 Exemplare. Die ersten beiden Ausgaben zu den Themen "Rechtsextremismus" und "Islamismus" wurden mit 100000 Exemplaren nachgedruckt. Die Produktion von 100000 Exemplaren kosten laut Verfassungsschutz 33000 Euro (Comicverlage sollten beim VS drucken lassen...)

    Die frohe Botschaft der Comics soll von dazu extra instruierten Lehrkräften im Deutsch- oder Sozialkundeunterricht an die SchülerInnen gebracht werden.

    Im Klartext: es handelt sich um die Indoktrination durch einen Nachrichtendienst! Für staatspolitische Bildungsarbeit ist eigentlich die Landeszentrale für politische Bildung zuständig. Und auch die ist so wertneutral, wie ein Staat eben sein kann.

    Eine Untersuchung, ob die Kleinen den Comic nicht doch etwa wie einen warmen Furz am Weihnachtsabend empfinden liegt noch nicht vor.

  • FK
    F K

    Da wurde ja schön viel Zeit und Geld verschwendet um einen wahnsinnig langweiligen Comic zu entwerfen, den allenfalls ein Erwachsener zu Belustigungs- und/oder Sinnsuchezwecken (Sinn bzgl. des Comics) liest. Das hätte mich im jugendlichen Alter nicht angesprochen.33

    Und die Erklärbärtexte zwischendurch sind auch ausgesprochen fesselnd.

  • G
    Gary

    Warum setzt die Taz eigentlich keinen Link zu dem Comic? Haben die Angst, dass man auch auf anderen Seiten surfen könnte?

  • N
    nelty

    Ich finde es schon unterhaltsam, dass hier unterstellt wird dass alle (oder die meisten) Autonomen Anarchisten seien. Jeder der das behauptet, beweist damit völlige Unkenntnis. Natürlich ist das von Region zu Region sehr unterschiedlich, aber die meisten Autonomen bezeichnen sich selbst als Anarchisten und wenn sie sich auf Theoretiker berufen, dann vorallem auf Marx und die Vertreter der kritischen Theorie. Wer es nicht glaubt: "Ums Ganze..." ist das größte überregionale Autonomen-Bündnis und die Seite gibt über einiges Aufschluß.

  • N
    Nassauer

    Für mich sind "Autonome" auch nur Nazis, nur die Klamotten und Frisuren sind etwas anders. Das Recht auf Gewalt gegen alles, was ihnen nicht in den Kram passt, vereint beide, rote wie braune Faschos!

  • A
    Andy

    Warum wird im Artikel nicht erwähnt, dass man den Comic sowie die Vornummern über Rechtsextremismus und Islamismus unter www.andi.nrw.de nicht nur runterladen, sondern auch kostenlos per Post bestellen kann?

  • HW
    Hans Wurst

    ACHTUNG LIEBE LEUTE,

     

    der Comic den Sie online anbieten ist eine Überwachungsmaßnahme... wenn er runtergeladen wird, werden die Daten des einzelnen PC´s gespeichert... Stellt sich nur die Frage warum...

  • P
    paul

    da, wo die fantasie unter dem donnerbalken des kapitals versiecht, sprießen nur blüten dessen, was ist - gut gemeint? für wen denn?

  • TR
    Tim Rainer

    Mal ganz langsam... Also es doch irgendwie - wie auch immer das der Einzelne nun empfinden mag - die Aufgabe der Institution die FdgO zu schützen - also eben im Kern das GG.

    Mit der Comic-Reihe sollen Jugendliche angesprochen werden. Daher wäre eine Darstellung des Politikkonzeptes des Anarchismus in seiner vollständigen philosophischen Tiefe sowie der diversen Formen dieser Idee schlicht verfehlt. Darüberhinaus ist mein Eindruck, dass sich leider nur allzu viele selbsternannte Anrachisten in keiner Weise mit der Tife und Breite dieses Themas auskennen. Über die enge Verbindung und ähnlichen Urspünge des Anarchismus und Liberalismus wird beispielsweise in der Linken in keiner Weise reflektiert.

     

    Aber zum eigentlichen Thema: Also ich findes es prinzipiell gut, wenn der Staat auch im Vorfeld - also gerade nicht als REpressionsstaat - agiert. Aggitation ist halt nicht nur das Recht der politisch Aktiven im Widerstand, sondern auch der Staat darf sowas tun.

    Auch wenn ich in keiner Weise mit allen staatlichen HAndeln einverstanden bin, ist es doch nunh auch so, dass sich die Linke zunehmend in ihrer Scheinwelt vergräbt und von dort aus eine völlig unreflektierte Logik auf die Welt wirft und sich innerhalb dieser eigenen Logik alles in ein klares gut und schlecht einteilen lässt. Das GUte ist dann antürlich immer ohne jede weiter Legitimation berechtigt - und hier erstaunlicher Weise in der Selbstdarstellung vieler Linker vor allem ethisch-moralisch berechtigt - gegen das Böse zu kämpfen - es zu zerstörren... Mir ist das bei den Linken in der letzten Zeit wirklich alles ein bischen zu einfach geworden. Überlegt wird dort wohl nicht mehr so wirklich viel. Lieber mal ordentlich Krawall machen gegen das Schweinesystem natürlich....

     

    Eine wirkliche Linke reflektiert auch über sich selbst und kämpft nicht auschließlich für die eigne Selbstverwirklichung und die eigenen Machtansprüche, sondern fordert die Freiheit in einem umfassenden Sinn. Intellektuell ist die deutsche Linke so schlecht wie seit 100 JAhren nicht mehr. Das kann doch außer ein paar Überzeugten alles keinen mehr wirklich beeindrucken.....

  • Z
    Zion

    @arnarchist: danke für den querverweis auf die gwr

  • A
    Autonomer

    Man wie geil ist das den ich hab Ewigkeiten auf den Comic gewartet.

     

    Was für ein Eigentor.

     

    Mehr davon bitte , endlich freu ich mich Steuern zu zu zahlen bitte mehr.

  • M
    meinName

    @mathilda:

    ich habs mal gesucht:

    http://www.andi.nrw.de/andi3/Download/Andi3_klein.pdf

     

    bitteschön!

    ;)

  • K
    Kunstfreund

    Das Bild ist ja aufschlußreich. Der Style stammt aus der Hip Hop und Graffitiwelt. Genau diese Grafikart. Soll wohl Jugendliche besonders ansprechen, man weiß ja, das die gerne mal sprühen.

  • A
    Andreas

    mathilda: man kann sich alle drei comics auf http://www.andi.nrw.de/ runterladen.

  • A
    Anarchist

    Der Comic enthält die Verpauschalisierung, dass Anarchisten "durchweg" gewaltbereit sind. Hier mangelt es dem Verfassungsschutz an einem Bewusstsein für die Komplexität des Anarchismus!

     

    http://www.graswurzel.net/verlag/ga.shtml

     

    Wer nicht bereit ist, Komplexität zu erkennen und wer nicht bereit ist, zu differenzieren, ist wohl selbst von der Wahrheit seiner Ideologie überzeugt.

  • J
    J.K

    Das ist wieder reine Propaganda der gute alte Verfassungschutz, ist ja bekannt das die Leute aus der rechten Szene dort Ihre Leute haben. Ich bin links höre aber keine Punk Musik war noch nie auf so einem Konzert. Ich gebe dem Ivo absolut recht.

  • M
    mathilda

    hallo, wo bekomme ich diese veröffentlichung den? ich würde mir gern ein eigenes bild machen. bei der bundeszentrale für politsche bildung ist leider nichts darüber zu finden. dank vorab für einen tipp!

  • A
    aka

    Ja, "Andi bei den Neoliberalen" - das wär wirklich wichtig!

  • R
    Ralle

    @Ivo: ja geil! - Ich seh ihn direkt vor mir, den Diplom-Volkswirt, wie er wiedermal den Schlussstrich zieht. Den Schlussstrich unter die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben seiner langjährigen, verdienten Angestellten...

  • R
    roterbaron

    @ Gusch:

     

    leider sehr wahr!

  • PB
    Philister Busché

    Zitat:[...dass ihre Ideologie die einzig richtige auf der Welt ist...]

    wenn ich das richtig verstehe bezeichnen die linksextreme als Faschisten

  • I
    Ivo

    ich warte ja darauf, dass die ideologie der neoliberalen mal umfassend untersucht und dargelegt wird, immerhin ist deren ideologie für den massenmord an millionen menschen jedes jahr verantwortlich. in "die neuen herrscher der welt" hat jean ziegler ein kapitel zur "ideologie der herrscher", das greift aber sicher noch zu kurz ... und es ist kein comic ;)

  • G
    Gusch

    der ansatz ist durchaus richtig. in der szene springen genug selbstgerechte gruppenegoisten rum, die noch gar nicht gemerkt haben, dass sie so links sind, dass sie schon wieder rechts um die ecke kommen.