: Aufklärung über eigene Bedürfnisse
betr.: „Armut mit Bananencreme“, taz vom 9. 7. 07
Es ist sehr notwendig, diese Art von Beobachtung und Analyse des Lebensmittelmarktes durchzuführen. Ein Zweites ist es, daraus abzuleiten, was die Verbraucherin dann machen kann oder soll.
Die Analyse selbst gehört zur Aufklärung wenigstens der Zeitungsleser. Vorgeschlagen wird eine Aufklärung der Verbraucher durch Packungskennzeichnungen sowie klare Information über die relevanten Gesetze. Auf der anderen Seite wird die Realität eines Einkaufs mit wenig Geld nachempfunden.
Hier muss ich einem Satz widersprechen: „Wer mit wenig Geld einkauft, muss nämlich versuchen, die maximale Menge an Kalorien für die geringste Summe zu erstehen.“ „Kalorien“ ist ein relativ unphysiologischer Begriff. Vielmehr versucht der Supermarktkunde – wie die Steinzeitjägerin und Sammlerin – eigentlich schon, möglichst viel Nährwert für seine Arbeit zu bekommen.
Nur: Ein süßer Geschmack verspricht dem Gehirn zum Beispiel auch Vitamine (selbst wenn auf der Packung deutlich was anderes steht). Im Fall der Steinzeit zu Recht, und selten genug. Daraus leite ich den Anspruch ab, den Verbrauchern Aufklärung im originären Sinn, nämlich Aufklärung über die eigenen Bedürfnisse, anzubieten.
MYNAH PLATHE, Hamburg
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